CPD Lippert: "Die Messe allein ist zu wenig"

Düsseldorf · "Wir haben Potenzial, wir haben Kunst satt – und wir haben die Mode live in unseren Straßen." Das sagt Werner Lippert, Chef im NRW-Forum und Veranstalter internationaler Ausstellungen, in denen Kunst mit Mode verschmilzt. Doch gleich setzt er einschränkend hinzu: "Wir in Düsseldorf machen nicht genug daraus".

 Werner Lippert, Leiter des NRW-Forums Kultur und Wirtschaft.

Werner Lippert, Leiter des NRW-Forums Kultur und Wirtschaft.

Foto: RP, Andreas Bretz

"Wir haben Potenzial, wir haben Kunst satt — und wir haben die Mode live in unseren Straßen." Das sagt Werner Lippert, Chef im NRW-Forum und Veranstalter internationaler Ausstellungen, in denen Kunst mit Mode verschmilzt. Doch gleich setzt er einschränkend hinzu: "Wir in Düsseldorf machen nicht genug daraus".

Ein bedeutender Modestandort benötige mehr als zwei Messeveranstaltungen im Jahr, die im luftleeren Raum unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfänden. Man dürfe Mode nicht nur unter dem kommerziellen Aspekt sehen — Mode sei Kultur, und dies bereits eine Marke von Düsseldorf.

"Mode muss das ganze Jahr Thema sein in einer Stadt wie Düsseldorf", fordert Lippert. Dafür stehe der hervorragend aufgestellte Einzelhandel bereit. Vorstellbar seien auch internationale Kongresse zum Thema Marketing, Trendforschung, oder eine Modebiennale wie in Arnheim. Das könnte den Ruf der Stadt mehren und wieder beständiger und nachhaltiger internationales Publikum anziehen.

Die Nachbarn in Belgien und den Niederlanden machten es vor, wie man mit Mode klappert. Ihr Image sei durch Mode und Design positiv besetzt. Auch Berlin, das mitunter gegen Düsseldorf ausgespielt wird, gehe geschickter mit dem Thema um. Dort habe man clevere Kommunikationskonzepte, fliege zur Modemesse Promis wie Boris Becker ein und lande zur Prime Time in der "Tagesschau".

Düsseldorf müsse seine Stärken mehr ausspielen. "In Paris werden die Modenschauen in Zelten in den Tuilerien gezeigt — warum nicht hier auch, im Hofgarten oder am Rheinufer?", fragt Lippert. "Wir haben alle notwendigen Ingredenzien für eineMode- und Kulturstadt, denn hier dreht sich immer etwas." Viele Gäste fragten ihn bei seinen Eröffnungen: "Trägt man bei euch nur Prada und Gucci?" Dann antworte er: "Die Düsseldorferin an sich zieht sich gerne schick an und zeigt es auch."

Die 1,5 Millionen, die Stadt und Land für die nächsten drei Jahre zur Sicherung des Modestandortes für das "Fashion Net" bereitstellen, sollten zukunftsweisend angelegt werden. "Neue Konzepte müssen her. Die Welt funktioniert jetzt anders. In Zeiten, in denen Menschen über Twitter kommunizieren, muss man die Latte höher hängen!"

(RP)
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