Kaiserwerther Altstadt Lichterzug für Sankt Suitbertus

Düsseldorf · Unzählige Teelichte in roten Gläsern zierten am Sonntag die Mauern und Fensterbänke der Kaiserwerther Altstadt. Hunderte Menschen zogen mit Kerzen in der Hand, singend und betend durch die Straßen.

Als junger Mönch brach der Angelsachse Suitbertus mit einer Missionsgruppe auf, um den Germanen das Evangelium zu predigen. Im Jahr 713 starb er in Kaiserswerth, und dort wird dem Heiligen auch heute noch gedacht.

Mit mehreren Messen und einer abendlichen Lichterprozession feierte die St. Suitbertus-Gemeinde ihren Namensgeber. "Seine Reliquien liegen in einem Schrein, der aus kunsthistorischen Gründen nicht mehr bewegt werden darf", erläutert Pfarrer Hermann Josef Schmitz. "Deswegen werden sie zu besonderen Anlässen in einen Prozessionsschrein umgebettet."

Dieser wurde von zwei Pferden durch den Ort gezogen, begleitet von Vertretern der Schützenbruderschaft. Was als kleiner, nachmittäglicher Rundgang begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einem großen Lichterfest entwickelt. "Wir stellen eine wachsende Tendenz bei den Besucherzahlen fest", sagt Schmitz.

Die atmosphärische Veranstaltung hat sich herumgesprochen: "Wir waren vergangenes Jahr mit einer kleinen Gruppe hier und fanden es so beeindruckend, dass wir dieses Jahr einen ganzen Bus angemietet haben", erzählt Monika Winkelmann, Vorsitzende der St. Suitbert-Pfarrgemeinde in Recklinghausen.

Mit fast vierzig Christen kamen sie am Nachmittag angereist, ließen sich durch die Kirche führen und besuchten die Suitbertus-Vesper. Auch aus den Niederlanden, Münster und dem Ruhrgebiet kamen Priester und Vertreter von Gemeinden mit dem gleichen Patron angereist.

Werbung wie für ein Produkt könne man für den Glauben nicht machen, predigte Domkapitular Josef Sauerborn aus Köln bei der abendlichen Messe, aber ihn durch seine eigene Lebensweise unter die Menschen bringen und verkünden.

(RP)
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