Menschen aus Düsseldorf Mit vielen Talenten gesegnet
Düsseldorf · Leslie Betat beherrscht so ziemlich jede Form des Tanzens, hat aber auch im Bereich des Gesundheitssports viele Qualifikationen erworben. Jetzt eröffnet sie an der Heyestraße eine Mischung aus Praxis und Tanzschule.
Leslie Betat kann viele Talenten aufweisen, und die haben alle irgendwie mit Tanzen zu tun: Ballett, Spitzentanz, Showdance, Karnevalistischer Tanzsport, Cheerleading, Hip-Hop, African Dance, Bollywood und sogar Schottischer Volkstanz. Die 25-Jährige ist aber auch extrem fleißig, wenn es darum geht, sich weiterzubilden und sich zusätzliche Qualifikationen anzueignen. Die staatlich geprüfte Gymnastiklehrerin und Ernährungsberaterin (vegetarisch und vegan) hat Lizenzen in Medical Fitness und Rückentraining, Sporternährung und Fitnesstraining, Gesundheitssport und Entspannungstraining – um nur einige zu nennen. So viel zunächst einmal zu notwendigen Aufzählungen, denn, was nun viel wichtiger ist: Leslie Betat hat jetzt auch einen Platz, wo sie all ihre Zertifikate aufhängen und zeigen kann. Der befindet sich in einem Hinterhof an der Heyestraße 10 in einer ehemaligen Werkstatt.
Sporttherapie Betat ist quasi zweigeteilt, und jetzt muss doch noch mal kurz aufgelistet werden, was dies beinhaltet. Zum einen geht es um Rehasport, Präventionskurse wie Rückenfit, Sporttherapeutisches Personaltraining, auch für Menschen mit einer neurologischen Einschränkung, sowie vegane Ernährungsberatung. Der andere Part umfasst die Tanzschule. In diesem Rahmen werden Tänzerische Früherziehung und Showdance, Modern Dance, Akrobatik-Kurse und Fitnesstanzen angeboten.
„Ich habe zehn Jahre meine Kurse ehrenamtlich bei dem Verein TSV Eller 04 angeboten und mich nun entschlossen, mich mit meiner Passion selbstständig zu machen und eine eigene Praxis umbauen zu lassen“, erzählt die Gerresheimerin. Wobei die Handwerkertochter dabei ein bisschen tiefstapelt, denn vieles ist mit der Unterstützung von Freunden und Familie in Eigenleistung entstanden. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn neben dem hellen, 75 Quadratmeter großen Kursraum mit großen Fenstern und hohen Decken gibt es einen professionell ausgestatteten Personal-Training-Raum, dazu zwei Umkleiden, einen Empfangsbereich und einen schnuckeligen Aufenthalts- und Wartebereich.
Jetzt könnte man natürlich meinen, Leslie Betat opfere ihre komplette Freizeit, „aber ich habe mir das alles schon genau eingeteilt. Die Abende und das Wochenende bleiben vorerst frei“. Die Eröffnungsfeier ihrer Praxis/Tanzschule ist für das Wochenende 3. und 4. Februar angesetzt, doch die 25-Jährige ist jetzt erst mal in den Urlaub gefahren, kommt erst kurz vorher zurück, was beweist: Sie geht das locker an. Das liegt natürlich auch daran, dass sie sich um Patienten und Kunden voraussichtlich keine großen Sorgen machen muss – zum einen wegen der Zeit bei Eller 04, zum andern, weil die 25-Jährige in Gerresheim bestens bekannt und tief verwurzelt ist. „Ich habe schon für die Bürgerwehr und die KaKaJu getanzt, war in der Hanna-Zürndorfer-Schule in der Mittagsbetreuung tätig und habe unter anderem bei Sporteve an der Benderstraße gearbeitet. Ich fange sicherlich nicht bei Null an.“
Ebenfalls bekannt und beliebt wie ein bunter Hund in Gerresheim ist ihr Bruder. Der ist geistig behindert, „daher habe ich auch keinerlei Hemmungen, mit Menschen, die eine neurologische Einschränkung aufweisen, zu arbeiten“, erzählt Betat. Mit ihren jungen Tänzerinnen (ab dem siebten Lebensjahr) will sie langfristig bei Meisterschaften tanzen, so ganz ohne Ehrgeiz geht es bei Leslie Betat halt nicht. Bald soll sie auch von einer dualen Studentin unterstützt werden, Mama hilft bei der Buchhaltung, und irgendwann soll das Kursangebot dann auch mal ausgedehnt werden. Aber gemach: Hauptsache man findet sie, denn trotz der Hausnummer 10 an der Heyestraße muss der Durchgang in den Hinterhof auf Höhe der Hausnummer 14 gewählt werden. Aber das spielt sich noch ein.