Initiative gegen Gehwegparker Leser: Keine Alternative zum Gehwegparken

Düsseldorf · Die Initiative des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) gegen Gehwegparker polarisiert die Düsseldorfer. Auf Facebook und im Leserforum von RP Online kommt es zu angeregten Diskussionen. Während die einen Verständnis für die Autofahrer zeigen, ärgern sich andere über blockierte Bürgersteige.

 Bilder wie dieses, das an der Drakestraße in Oberkassel entstand, hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club dem Landesverkehrsministerium vorgelegt, um gegen das Gehwegparken zu protestieren.

Bilder wie dieses, das an der Drakestraße in Oberkassel entstand, hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club dem Landesverkehrsministerium vorgelegt, um gegen das Gehwegparken zu protestieren.

Foto: ADFC

Marcel Keßler sieht keine Alternative, als in manchen Stadtteilen auf dem Gehwegen zu parken. In seinem Kommentar auf Facebook schreibt er: "Wo sollen die Autos denn noch hin? Es gibt ja jetzt schon zu wenige Parklücken, wenn man abends nach Hause kommt."

Ähnlich sieht das Facebook-Userin Lillian Stutz: "Es sollte eigentlich jedem ersichtlich sein, dass es in Düsseldorf ein großes Parkplatz-Problem gibt. Es haben eben leider nur die wenigsten die Möglichkeit, auf einem Hinterhof zu parken." Stutz fordert jedoch auch mehr Aufmerksamkeit von Autofahrern: "Man sollte als Autofahrer immer darauf achten, dass man, wenn man schon 'gezwungen' ist mit der Front des Autos auf dem Gehweg zu parken, noch so viel Platz lässt, dass ein Kinderwagen oder ein Rollstuhlfahrer durch passt."

Unter dem Pseudonym "epic fail", äußert sich ein anderer Leser kritisch zur Verkehrsplanung der Stadt. Er ist überzeugt, dass das Parken auf dem Gehweg durch das genehmigte Schrägparken forciert wird. "Das sieht so manch ein Autofahrer gerne als Freibrief", so der Nutzer des RP-Online-Forums.

Der ADFC hatte am Beispiel der Drakestraße in Oberkassel deutlich gemacht, dass durch Gehwegparker auf den Düsseldorfer Bürgersteigen oft nicht einmal genug Platz für einen Kinderwagen bleibt. Der Club ließ Fotos der Situation dem Landesverkehrsministerium und der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte und Gemeinden (AGSF) zukommen. Die Bilder belegen, dass die Stadt aktuell nicht die Kriterien einer fahrradfreundlichen Stadt erfüllt.

Dass viele Leser das Problem der Gehwegparker kennen, wird am Kommentar von Leser "gutezeiten" deutlich: "Nicht nur in Oberkassel, nein auch in Gerresheim werden Fußgängerüberwege und Bürgersteige so zugeparkt, dass keine Rollstuhlfahrer durchkommen und sich auf der Straße fortbewegen müssen."

Auch Leserin "Luckymom" kennt das Problem. "Ich erlebe das täglich vor der eigenen Haustüre. Obwohl mehr als genug Parkmöglichkeiten vorhanden sind, haben die Autofahrer Angst um ihr Heiligtum und parken bis auf 30 Zentimeter komplett auf dem Gehweg. Das hat zur Folge, dass weder ein Kinderwagen, noch Rollstuhlfahrer oder Fußgänger mit Einkaufstaschen vorbei kommen", kommentiert die Userin im Forum von RP Online.

Leserin Doreen Becker fordert bei Facebook. Dass für beide Seiten etwas getan werden muss. Armin Herzig sieht hingegen alle Düsseldorfer in der Pflicht. Er glaubt, dass in der Stadt zu wenig Rücksicht aufeinander genommen wird: "Egal ob Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger - jeder macht, was er will und natürlich machen immer die anderen die Probleme. Was das Parken angeht, ist Düsseldorf inzwischen ein rechtsfreier Raum."

(anch)
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