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Festival-Eröffnung Himmelsleiter aus bunten Tüchern

Das Düsseldorf-Festival startet mit der Gruppe Les 7 Doigts De La Main.

 Sabine van Rensburg beim Düsseldorf-Festival.

Sabine van Rensburg beim Düsseldorf-Festival.

Foto: Festival/Cimon Parent

Das Düsseldorf-Festival ist eröffnet, und den Auftakt durften die Artisten der Gruppe Les 7 Doigts De La Main – Die Sieben Finger der Hand – machen. Was sie da mit ihrem Programm „Passagers“ boten, war wirklich mehr als eine ganze Handvoll.

Auf der Bühne geht es gefühls- und energiegeladen zu: Die Künstler purzeln, springen, tanzen, klettern und singen zu einem Soundtrack, der zwischen Munterkeit und Bombast wechselt. Das Programm erzählt mehr oder weniger zusammenhanglos die Geschichte einer Gruppe Menschen auf einer Zugreise, doch dies dient vor allem als thematischer Aufhänger, um der Performance Emotion zu verleihen: Ein trauriger Abschied mündet in eine akrobatische Darbietung, die die Nerven kitzelt; die Abreise des Zuges am Bahnsteig wird zum Swingmusik-unterlegten Getümmel.

Für das Intro wird die Bühne abgedunkelt, während die acht Künstler Stühle in Paaren hintereinanderreihen. Sie sitzen still. Da seufzt einer. Der Seufzer wird vom Soundtrack aufgegriffen, die Artisten steigen übereinander, Violinen und Perkussion kommen hinzu, die Kompanie rollt und springt in die Choreographie, Tänzer greifen einander an Füßen und Händen und schleudern sich herum, sie fangen sich und führen nahtlos die Choreographie fort.

Die Performance nimmt schnell Fahrt auf, es ist so viel kinetische Energie, die sich da bewegt, dass es geradezu besinnlich wirkt, wenn Sabine van Rensburg sich in einer Solo-Darbietung ohne Sicherung in Tüchern, die von der Decke hängen, räkelt, an den Knöcheln gebunden überm Boden schwebt, sich abrollt, im Fall wieder einwickelt – Applaus!

Nach atemberaubenden Leistungen gönnt sich das Programm auch Atempausen wie Freyja Edneys Lied „Roam“, das sie auf der Ukulele spielt, während sie auf einem Gepäckträger herumkutschiert wird – nicht beeindruckend, aber liebenswert mit ihrem lispelnden Gesang. Die Atempausen geben sich teilweise zu viel Raum: Wenn Sereno Aguilar jongliert, Maude Parent sich im Zugabteil verrenkt und die Passagiere wie Marionetten in ulkige Posen bringt, fragt man sich, wann die Energie des Einstiegs wieder auflodern wird.

Doch Highlights folgen noch, wenn etwa Conor Neall an einem Mast hochklettert und sich senkrecht hinsetzt, als hätte er die Schwerkraft für einen Moment ausgeknipst.

Info Nächste Shows: heute und morgen, jeweils 20 Uhr im Theaterzelt.

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