Düsseldorf Lernen für Europa

Düsseldorf · Schüler des Walter-Eucken-Berufskollegs waren im europäischen Parlament.

 Yvonne Gebauer spricht mit zwei Schülerinnen.

Yvonne Gebauer spricht mit zwei Schülerinnen.

Foto: Anne Orthen

"Wenn wir die Bilder mit einblenden, wird die Geschichte nicht ganz so trocken, sondern etwas emotionaler." Die angehenden Medienkaufleute des Walter-Eucken-Berufskollegs diskutierten angeregt in ihrer Redaktionskonferenz. Noch am Vortag waren sie mit ihrem Seminar auf Recherchefahrt in Brüssel. Dort konnten sie an der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments teilnehmen und sprachen mit der FDP-Abgeordneten Nadja Hirsch und auch mit Medienvertretern wie Markus Becker (Spiegel) und Stefan Leifert (ZDF). Wie die Auszubildenden Medienkaufleute ihre Erfahrungen in Brüssel verarbeiten wollen, zeigten sie am Freitag bei einer Informationsveranstaltung Schulministerin Yvonne Gebauer. Diese schaute den Schülern bei ihrer Redaktionskonferenz über die Schultern und verfolgte, wie das zweite Ausbildungsjahr ein Videoprojekt zu der Fahrt plante und das erste Ausbildungsjahr an einer epub-Publikation arbeitete.

Obwohl das Walter-Eucken-Berufskolleg keine Europaschule ist, bietet es seinen Schülern ein breites Spektrum an europäischer Arbeit an. Durch den regen Austausch mit Instituten im Ausland haben die Schüler beispielsweise die Möglichkeit, auf Auszubildende zugeschnittene Sprachkurse im Ausland zu besuchen und das KMK-Sprachenzertifikat zu erlangen. Das Kolleg ermöglicht auch betriebliche Auslandspraktika.

Die Informationsveranstaltung zeigte, wie unterschiedliche Projekte in den Kursen den Schülern dabei helfen, sich dem europäischen Arbeitsmarkt anzunähern. Anjali Janssens und Lina Schweisthal haben mit ihren Mitschülern im Euro-BWL-Kurs eine eigene Schülerfirma gegründet. "Die funktioniert genauso wie ein großes Unternehmen. Wir haben sogar Anteilsscheine verkauft", sagte Janssens. Die Schüler haben internationale Firmen angeschrieben und in Holland eine gefunden, die Kaffeebecher für sie produziert. Diese schmücken sie mit Fotos von Düsseldorf. Jetzt suchen sie einen Weg, die Becher zu verkaufen. "Es ist schön, mal so nah an ein reales Unternehmen kommen zu können", sagt Janssens. Die angehenden Kaufleute für Marketingkommunikation wiederum haben eine Werbe-Kampagne auf englisch für eine britische Firma, die vegane Snacks herstellt, entwickelt.

(RP)
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