Plane-Spotter in Düsseldorf Leidenschaftliche Jagd nach Flugzeug-Bildern

Düsseldorf · Mirko Krogmann ist dreimal in der Woche am Düsseldorfer Airport – 6000 Modelle hat er fotografiert und archiviert.

 Mirko Krogmann ist Plane-Spotter mit Leidenschaft.

Mirko Krogmann ist Plane-Spotter mit Leidenschaft.

Foto: Mirko Krogmann

Mirko Krogmann ist dreimal in der Woche am Düsseldorfer Airport — 6000 Modelle hat er fotografiert und archiviert.

Mirko Krogmann hat Glück. Im Minutentakt starten an diesem etwas trüben Mittwochvormittag die Flugzeuge. "Gleich geht's los", ruft der 23-Jährige gegen den Turbinenlärm an. Eine schneeweiße Maschine nimmt Fahrt auf, wird immer schneller und hebt ab. Für Mirko Krogmann ist das der Moment, der zählt. Seine Spiegel-Reflex-Kamera ist in Position — gute Chancen für den perfekten Schuss. Ein paar Sekunden später ist der Vogel weg, die Fotos sind im Kasten. "Ein Brauchbares wird schon dabei sein", sagt Krogmann. Und auch wenn nicht, ist es "nicht so schlimm". Denn jedes Flugzeug, das an diesem Mittwoch startet und landet, wird am heimischen Computer in eine Exceltabelle eingetragen und damit archiviert. Über den Registrierungs-Code auf der Heckseite des Flugzeuges weiß er, ob er den Flugzeugtyp schon einmal vor der Linse hatte. Dubletten werden gelöscht. "Das kommt vor, ist aber nicht schlimm."

So behält der 23-Jährige den Überblick über den Tag am Airport. Der Wirtschaftsingenieur-Student ist ein sogenannter Planespotter (abgeleitet von den englischen Wörtern für Flugzeug und beobachten). Mirko Krogmann verbringt fast seine gesamte Freizeit auf Besucherterrassen interessanter Airports. So wartete er bereits an vielen Flughäfen auf den ganz besonderen Moment. Unter anderem schon in London, Amsterdam, Mallorca, Kopenhagen, Brüssel und vielen anderen Städten. Sein Traum: "Ich möchte nach Amerika und die richtig großen Flugzeuge fotografieren."

Zwei- bis dreimal die Woche und immer dann, wenn das Wetter besonders schön ist, ist er am Flughafen, wartend auf das Objekt der Begierde. Allein ist er nie, an sonnigen Tagen versammeln sich an den einschlägigen Plätzen rund um das ganze Flughafengelände einige Flugzeugbeobachter — meist sind es Männer, denn Planespotting ist eine Männerdomäne. "Am liebsten bin ich in Deutschland am Frankfurter Airport", sagt Krogmann. "Da kommen schon imposante Maschinen an." In Düsseldorf seien zwar nicht so große und viele Maschinen unterwegs, dafür aber seltene Modelle.

Wirklich entspannt ist der 23-Jährige an dem Mittag aber nicht. Immer wieder unterbricht er das Gespräch, keine Maschine darf ihm durchgehen. Denn ein weiterer Teil des Hobbys besteht darin, die vielen verschiedenen Fotos auf Foren-Seiten der Spotter im Internet zu präsentieren. "Dort tauschen wir uns aus, geben Tipps, reden über unser Hobby", erklärt der Planespotter.

Rund 6000 Typen hat er bereits in seine Tabelle eingetragen, die Fotos sind archiviert. "Jeder Maschinentyp hat etwas Eigenes", erklärt er. "Die eine hat eine besondere Lackierung, eine andere fliegt zum letzten Mal, noch eine andere ist besonders schön. Es gibt viele Gründe für meine Leidenschaft." Eines seiner Highlights war sicherlich die Landung des Airbus 380. "Gerne fotografiere ich auch die großen Frachtmaschinen." Und schon wieder hat Mirko Krogmann Glück, denn gerade in diesem Moment landet eine.

(cwo)
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