Toter im Schlosspark Eller in Düsseldorf Leiche im Park - Tat bleibt mysteriös

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Alexander Filimonov ist nicht nur verantwortlich für den Messerangriff auf einen Makler und seine Frau in Benrath, er soll auch den 33-jährigen Krefelder ermordet haben, dessen Überreste am Dienstag im Schlosspark Eller gefunden wurde. Aber die Polizei hat noch Fragen.

Toter im Schlosspark Eller in Düsseldorf: Leiche im Park - Tat bleibt mysteriös
Foto: Hans Onkelbach

Es war schon eine besondere Ermittlung, sagte Gerhard Hoppmann von der Polizei in Krefeld. Schließlich habe es zu Anfang zwar einen Tatverdächtigen gegeben, aber keine Leiche. Dennoch hat die Polizei eine Mordkommission gebildet, der Fund der Leiche war aber eher ein Zufall.

Es geht in diesem Fall um Alexander Filimonov, ein russischstämmiger Deutscher, der im Jahr 2005 nach Deutschland kam und nun in Düsseldorf in Untersuchungshaft sitzt. Er war es, der am 10. August in Düsseldorf-Benrath einen 53 Jahre alten Makler und dessen Frau angriff und damit die aufwendige Ermittlung in Gang setzte. Vorläufiger Höhepunkt war das Auffinden der Leiche eines ebenfalls russischstämmigen Mannes namens Alexander Ivanov im Schlosspark Eller. Filimonov und Ivanov waren Bekannte, weiß die Polizei heute. Eine Bekanntschaft, die der Krefelder Ivanov mit dem Leben bezahlte, sind die Ermittler überzeugt.

"Wer weiß, ob wir jemals etwas über den Mord erfahren hätten, wenn Filimonov nicht den Makler in Benrath angegriffen hätte", sagte Hoppmann. Filimonov, der in Düsseldorf in der Potsdamer Straße wohnte, hatte sich bei dem Makler um eine Wohnung beworben, war aber abgelehnt worden. Diese Kränkung sei im Moment auch das einzig mögliche Motiv für den Angriff in Benrath.

Filimonov war mit dem Auto des Krefelders nach Benrath gefahren, im Wagen fanden die Ermittler Blutspuren. Obwohl die Wohnung von Imanov bereits durch den Eigentümer geräumt und gereinigt worden war, schlugen bei einer Durchsuchung die Leichenspürhunde an. Zu dem Zeitpunkt ging die Polizei auch hier von einer Gewalttat aus.

Seit Ende April war Ivanov vermisst. Das wissen die Behörden, weil er zu diesem Zeitpunkt noch ein Gespräch mit seinem Anwalt gehabt hat. Gegen Ivanov lief ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz. Er verkaufte Potenzmittel über Ebay und russischsprachige Zeitungen. Außerdem verdiente er seinen Lebensunterhalt mit dem Export gebrauchter Autos nach Russland.

Von seiner Leiche fand ein Spaziergänger zunächst nur den bestrumpften Fuß. Die Polizei durchsuchte daraufhin den Park und entdeckte den skelettierten Rest, notdürftig mit Ästen und Laub bedeckt im Unterholz. Die Leiche war gefesselt und wies Spuren von Messerstichen auf. Der Kopf war über Augen, Nase und Mund mit Klebeband umwickelt.

Die Ermittler vermuten, dass Ivanov gefoltert wurde, bis er die Geheimnummer seiner EC-Karte verriet. Filimonov ist fotografiert worden, als er vom Konto des Toten Geld abhob. Die Ermittler gehen davon aus, dass auch dem Makler ein ähnliches Schicksal drohte. Ermittlungen in seinem Umfeld ergaben, dass Filimonov hochgradig gewalttätig ist. Es besteht der Verdacht einer psychischen Erkrankung, sagte Staatsanwalt Christoph Kumpa.

Die Polizei sucht nun Zeugen: Wer hat Alexander Ivanov oder Alexander Filimonov gesehen? Wer kann Aussagen über das Auto machen? Hinweise an die Polizei Krefeld unter Telefon 02151 6340.

(ila/rm/ila)
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