Berufsbildungszentrum Lehren für die Region

Düsseldorf (RP). Die Wülfrather Rheinkalk GmbH bildet seit 100 Jahren aus. Das Berufsbildungszentrum hilft über 30 Unternehmen, junge Leute in ihren künftigen Beruf zu führen.

Können ist Wissen mal üben- diesen Grundsatz legt Rolf Krüger neuen Auszubildenden immer ans Herz, wenn er sie am ersten Tag ihres neuen Lebensabschnitts im Berufsbildungszentrum (BBZ) von Rheinkalk empfängt. 19 junge Leute will der Chef des Bildungszentrums am 1. August 2006 zum Beginn ihrer Ausbildung als Mechatroniker, Elektroniker oder in einem kaufmännischen Beruf in Wülfrath willkommen heißen.

Weil das Unternehmen 2005 auf 100 Jahre Ausbildung im eigenen Haus zurückblickte, ist es diesmal einer mehr als ursprünglich geplant. Die Geschäftsführung feiert das Jubiläum nämlich nicht, sagt Unternehmenssprecher Axel Offermanns, es bietet statt dessen lieber einen zusätzlichen Ausbildungsplatz.

Rheinkalk bildet aber nicht nur den eigenen Nachwuchs aus. Was 1905 mit dem ersten Lehrling im Herzen des Wülfrather Unternehmens klein begann und in den 30er Jahren zur ersten Lehrwerkstatt in einem eigenen Gebäude führte, ist dem Unternehmen heute Verpflichtung gegenüber der Region und dem Kreis Mettmann.

Als die Rheinischen Kalksteinwerke in Wülfrath 1997 zu 100 Prozent an die belgische Unternehmensgruppe Lhoist gingen, wurden die Unternehmenssparten Feuerfest und Zement ausgegliedert, schildert Offermanns die damaligen Veränderungen. In der Wülfrather Rheinkalk GmbH wurden die Kalk- und Dolomitaktivitäten zusammengefasst. Das für 100 Auszubildende konzipierte Berufsbildungszentrum Am Sportplatz 27 in Flandersbach war plötzlich viel zu groß. Nur noch 30 Ausbildungsplätze wurden gebraucht.

"Da haben wir nachgedacht, wie wir das BBZ besser auslasten können und haben uns gesagt, wir tun etwas für die Region”, erinnert sich der Unternehmenssprecher. So entstand 1998 die Ausbildungskooperation mit anderen Unternehmen aus der Region. Im ersten Jahr mit Puky und Mittelmann-Armaturen aus Wülfrath und Rodewald aus Velbert. 2005 stellte Rheinkalk 17 eigene Lehrlinge neu ein und 24 für die mehr als 30 Kooperationspartner, die inzwischen gerne auf die Ausbildungskapazität der Wülfrather zurückgreifen. In allen Lehrjahren bildet das Unternehmen aktuell 147 junge Leute aus: 67 eigene Lehrlinge und 80 für Kooperationspartner.

Krüger ist ständig bemüht, per IHK eigene Kontakte und über das Internet neue Partner zu finden. Rheinkalk erweitert so die Chancen für qualifizierte Ausbildung in der Region: So können auch Unternehmen jungen Männern und Frauen einen Ausbildungsplatz anbieten, obwohl sie entweder nicht über alle notwendigen Bereiche eines Ausbildungsganges im eigenen Haus verfügen, nicht das notwendige Personal haben oder denen Ausbildung wegen des hohen personellen und zeitlichen Aufwands zu teuer ist. Ausbildungsleiter Krüger übernimmt mit seinem BBZ auf Wunsch der Partner auch die Ausschreibung der Lehrstellen, sichtet Bewerber und schließt mit ihnen die Verträge ab. Den unvermeidlichen "Schreibkram” erledigt er natürlich auch.

Die Auszubildenden arbeiten grundsätzlich in ihrem Betrieb. Kaufmännische Auszubildende haben zweimal jährlich sechs Wochen Blockunterricht am Berufskolleg, gewerbliche Auszubildende müssen zwei Tage pro Woche zum Kolleg. Zusätzlich bietet Rheinkalk für alle Berufe betrieblichen Unterricht im BBZ an und die Vorbereitung der jungen Leute auf die Prüfung bei der IHK. Mit großem Erfolg. Gerade wieder hat Rheinkalk einen jahresbesten Prüfling bei den Kaufleuten hervorgebracht.

Info:

Berufe Kraftfahrzeugmechatroniker/in Nutzfahrzeuge, Elektroniker Betriebstechnik, Industriemechaniker Einsatzgebiet Instandhaltung, Industriekaufmann/Industriekauffrau, Mechatroniker Duales Studium Industriemechaniker (kooperative Ingenieurausbildung). Ausbildungsstart 1. August 2006. Bewerbungen Rheinkalk GmbH, Abt. Ausbildungswesen, Am Kalkstein 1, 42489 Wülfrath.

(alfa)
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