IHK-Präsident fordert Engagement Lehner mahnt Manager

Düsseldorf · Der neue IHK-Präsident fordert von Wirtschaftsführern ein größeres Engagement bei der gesellschaftlichen Diskussion. Hermann Franzen und Hartmut Haubrich erhielten die Goldene Plakette der Kammer.

 Die alte und die neue Führungsspitze (von links): Karl Hans Arnold (IHK-Vizepräsident), Hermann Franzen (IHK-Ehrenpräsident), Hartmut Haubrich (Ex-Vize) und IHK-Präsident Ulrich Lehner.

Die alte und die neue Führungsspitze (von links): Karl Hans Arnold (IHK-Vizepräsident), Hermann Franzen (IHK-Ehrenpräsident), Hartmut Haubrich (Ex-Vize) und IHK-Präsident Ulrich Lehner.

Foto: RP/Werner Gabriel

Für reichlich Gesprächsstoff sorgte Ulrich Lehner, der neue Präsident der Düsseldorfer Industrie- und Handelskammer, beim Jahresempfang im Congress Center der Messe: Die Verantwortung von Unternehmern und Managern, die Rolle der Marktwirtschaft in der heutigen Gesellschaftsordnung, die Herausforderungen des Klimaschutzes und die Chance, durch Innovationen auf regionalen und internationalen Märkten wettbewerbsfähig zu bleiben - Henkel-Chef Lehner zog mit seiner Rede die meisten der mehr als 1200 Zuhörer aus Wirtschaft, Politik und Kultur rasch auf seine Seite. Zugleich entschuldigte er als Gastredner den erkrankten Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann.

Lehner forderte Unternehmer und Manager zu einer stärkeren "Präsenz in der allgemeinen gesellschaftlichen Diskussion" auf. Diese sei nötig und zugleich auch schwierig, weil ungewohnt. Wie wichtig sie sei, beweise, dass nach einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GFK) nur 18 Prozent der deutschen Bevölkerung den Managern vertrauen. "Schlechter schneiden nur die Politiker mit zehn Prozent ab. Das höchste Vertrauen genießen die Mediziner mit 86 Prozent und Lehrer mit 77 Prozent", zitierte Lehner.

Gestern Abend standen beim Empfang nach dem offiziellen Programm all jene lange beisammen, um die es dem IHK-Präsidenten in seinem Vortrag in erster Linie ging: Kollegen aus der Wirtschaft Düsseldorfs und des Kreises Mettmann, Politiker - an ihrer Spitze Staatsministerin Hildegard Müller (CDU) und Staatssekretärin Karin Kortmann (SPD), OB Joachim Erwin und Landrat Thomas Hendele (Kreis Mettmann) -, die Rektoren von Heinrich-Heine-Universität und Fachhochschule, Alfons Labisch und Joachim Krause, Handwerkspräsident Wolfgang Schulhoff sowie Behördenleiter.

Im Mittelpunkt standen auch zwei Männer, die sich um die Industrie- und Handelskammer große Verdienste erworben haben. Ulrich Lehner ehrte seinen Vorgänger im Präsidentenamt, Hermann Franzen, mit der Goldenen Ehrenplakette der Kammer. Franzen habe unter anderem in einer sehr kritischen Phase mit beträchtlichen Wachstums- und Arbeitsmarktproblemen den Ausbildungspakt erfolgreich in den Mittelpunkt der Kammerarbeit gestellt, das außenwirtschaftliche Profil der IHK geschärft und die Kooperation der Kammern des Rheinlandes mit großem Erfolg gefestigt.

Wie Franzen erhielt auch Hartmut Haubrich (Beiratsvorsitzender von ElektronicPartner) die Goldene Ehrenplakette. Er gehörte der IHK-Vollversammlung seit 1983 an, wirkte im Präsidium seit 1995 mit und war seit 2004 ständiger Vertreter des Präsidenten. Sein Augenmerk galt vor allem den gesunden Finanzen der Kammer und ihres Dachverbandes auf Bundesebene sowie der Entwicklung des Einzelhandels im gesamten Kammerbezirk.

Katrin Körber, Sebastian Matthes, Verena Kinle und Sebastian Bonney vom Orchester der Heinrich-Heine-Universität sorgten für den angemessenen musikalischen Rahmen des Jahresempfangs.

(RP)
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