Düsseldorf "Latex, Leder und Peitsche": Jonges empört über FDP-Chefin
Düsseldorf · Nachdem sich die FDP-Fraktionsvorsitzende Strack-Zimmermann über den Begriff "Ratsherrin" erbost hat und provokant betont, "Latex, Leder und Peitsche" nicht im Repertoire zu haben, kontert jetzt Wolfgang Rolshoven vom Düsseldorfer Heimatverein Jonges.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Chefin der FDP-Ratsfraktion und Bundes-Vize, hatte in der Ratssitzung am vergangenen Donnerstag den Heimatverein Düsseldorfer Jonges massiv angegriffen: Sie hatte ihnen vorgeworfen, nach der Kommunalwahl zunächst nur den männlichen Politikern gratuliert und später die Ratsfrauen als Herrinnen bezeichnet zu haben. Sie sei zwar begeisterte Karnevalistin, "aber Leder, Latex und Peitschen habe ich noch nicht in meinem Repertoire", so die Liberale.
Jetzt reagiert Jonges-Baas in einer Mitteilung an die Presse — und macht aus seiner Empörung keinen Hehl: Dass Strack-Zimmermann "uns als Jonges mit dieser verbalen Entgleisung und Diffamierung in die Nähe der Sadomaso-Szene gerückt hat, beschädigt uns als Verein nicht ernsthaft. Der Vorgang beschämt uns vielmehr". Er könne nicht glauben, dass sich eine Partei, die sich ihres sachgerechten Urteilsvermögens und ihrer historischen Bedeutung rühme, "einer Frontfrau einen solchen Ausraster durchgehen lässt".
Bezüglich des Begriffs "Ratsherrin" verweist Rolshoven darauf, dass dies ein gängiger Begriff gewesen sei, bis die Grünen nach ihrem Einzug in den Stadtrat dagegen protestiert und 1986 daraus die "Ratsfrau" gemacht hätten.
Strack-Zimmermann kann über all das nur den Kopf schütteln. Wäre es nach dem 11.11., hätte sie zu diesem Schreiben nur gesagt: "Dreimal Düsseldorf Helau!"
