Josef Tumbrinck "Lasst die Papageien an der Kö"

Düsseldorf · Der Naturschützer glaubt nicht an eine Vertreibung der Sittiche durch Falken.

Halsbandsittiche: Eingewanderte Exoten
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Halsbandsittiche: Eingewanderte Exoten

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Foto: Stadt Düsseldorf/BBDO

Die Kö-Anrainer wollen die Dreck machenden Halsbandsittiche mit Falken von der Kö vertreiben. Was halten Sie davon?

Tumbrinck Grundsätzlich möglich ist sowas, jedenfalls ist es nicht verboten. So was ist auch nicht gänzlich neu, am Landtag wurden etwa Tauben und Krähen durch die Hilfe von Falknern und ihren Greifvögeln vertrieben. Ich bezweifel nur, dass esbei Papageien wirklich funktioniert.

Warum sollte es nicht funktionieren?

Tumbrinck Bisher ist der Einsatz so nicht ausprobiert worden. Es ist gut möglich, dass die schlauen Sittiche sich von den ins Gespräch gebrachten Amerikanischen Wüstenbussarden aber nicht wirklich bedroht fühlen, sondern diesen so harmlos finden wie Nachbars Lumpi, und einfach an der Kö bleiben. Setzt man aber Habichte ein, dann wird der eine oder andere Sittich das ganz sicher nicht überleben.

Ist eine Falkenjagd an der Kö überhaupt durchführbar?

Tumbrinck Das ist die zweite Frage. An der Kö sind ja immer viele Menschen. Das ist ja nicht wie auf einem Dorffriedhof morgens um fünf.

Gibt es eine andere Vergrämung?

Tumbrinck In Weinbergen werden Stare mit Böllerschüssen vertrieben. Aber daran gewöhnen sich die Tiere, wohl auch die schlauen Sittiche.

Was sollte man stattdessen tun?

Tumbrinck Die Papageien einfach an der Kö lassen! Die lassen sich nicht durch Ärgern dort hin treiben, wo wir das gerne hätten. Vertrieben würden sie wohl nur, wenn wir die Bäume an der Kö fällen, aber das will ja keiner . Außerdem freuen sich viele Leute über die exotischen Sittiche. Die Kö-Anrainer sollten das nutzen, in dem sie die Papageien für sich vermarkten. Die Tiere haben ja zum Glück keine Seuche. Die Bänke öfter zu reinigen, ist der einfachste Weg.

T. BREITKOPF FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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