Landgericht Düsseldorf Prozess wegen Kindesmissbrauchs via App - Geständnis angekündigt

Ein wegen sexuellem Kindesmissbrauchs Beschuldigter vor dem Landgericht Düsseldorf hat sich in einer von Kindern und Jugendlichen genutzten App als 13-jähriges Mädchen namens Lisa ausgegeben. Kurz vor dem Prozess hat er ein Geständnis angekündigt.

 Das Landgericht Düsseldorf in Oberbilk.

Das Landgericht Düsseldorf in Oberbilk.

Foto: dpa/Martin Gerten

Vor dem Prozess um Kindesmissbrauch via App hat der Verteidiger des Angeklagten ein Geständnis seines Mandanten angekündigt. Der Beschuldigte werde „die Tat vollumfänglich einräumen“ und sich entschuldigen, sagte Rechtsanwalt Udo Vetter am Dienstagmorgen kurz vor der Eröffnung der Hauptverhandlung am Düsseldorfer Landgericht.

Der 26-Jährige wolle den betroffenen Kindern Aussagen „ersparen“, bei ihnen sollten keine weiteren Schäden auftreten. Die Öffentlichkeit wurde von dem Prozess nach einem Antrag des Verteidigers noch vor der Anklage-Verlesung ausgeschlossen.

Der Angeklagte soll auf einer Kurzvideo-Plattform reihenweise kleine Mädchen überredet haben, Nacktfotos von sich zu schicken. Dabei gab er sich als 13-jähriges Mädchen namens Lisa aus. Deshalb muss er sich nun wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verantworten. Das Gericht hatte im Vorfeld angegeben, dass das Urteil noch am Dienstag zu erwarten sei.

Polizisten hatten bei dem 26-Jährigen laut Staatsanwaltschaft 1500 Bilddateien von kleinen Mädchen in sexualisierten Posen gefunden, als sie seine Wohnung vor rund einem Jahr durchsuchten. Der Angeklagte habe bei der bei Kindern beliebten App Likee den Account „unicorn_lisa13“ angelegt. Etwa ein Jahr lang sammelte er laut Anklage damit kinderpornografische Dateien.

Ein Mädchen hatte sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft ihrer Mutter anvertraut. Diese sei daraufhin zur Polizei gegangen und habe Anzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hatte angekündigt, die Fälle von vier Opfern anzuklagen.

(csr/dpa)
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