Rotlicht-Prozess vor Landgericht Düsseldorf Prostituierte sollen Freier um 120.000 Euro betrogen haben

Düsseldorf · Vor dem Düsseldorfer Landgericht hat am Montag ein Prozess gegen vier Prostituierte und einen Bordellmitarbeiter begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirt ihnen schwere räuberische Erpressung vor.

Rotlicht-Prozess vor dem Landgericht Düsseldorf
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Foto: dpa/Marius Becker

Die Angeklagten sollen in einem Etablissement in der Nähe des Hauptbahnhofs Freier mit Alkohol und Drogen betäubt und dann ausgenommen haben. Insgesamt sollen sie so rund 120.000 Euro erlangt haben. Von den Konten der Opfer seien Geldbeträge in unterschiedlicher Höhe abgebucht worden, in einem Fall 9000 Euro. Angeklagt sind rund 20 Fälle.

Der Prozessauftakt war holprig. Die Verteidigung beantragte eine Aussetzung des Verfahrens, da ein Teil der elektronischen Ermittlungsakten sich nicht habe öffnen lassen. Auch das Gericht berichtete von Problemen mit der Lesbarkeit der Daten. Die Richter unterbrachen am späten Vormittag die Verhandlung und zogen sich zur Beratung zurück.

Die angeklagten Prostituierten sind zwischen 35 und 52 Jahre alt. Teils versteckten sie anfangs ihre Gesichter hinter Aktenordnern und Prozessakten. Von den fünf Angeklagten sitzen zwei Frauen seit Juli 2018 in Untersuchungshaft.

Der für die Sicherheit, Mieten und Auszahlung des Bargelds zuständige 55 Jahre alte Wirtschafter sowie eine 52-jährige Frau waren im vergangenen Sommer jeweils rund einen Monat in Untersuchungshaft.

Die Ermittlungen waren ins Rollen gekommen, weil mehrere Bordellgäste zur Polizei gegangen waren: Sie hatten nach den Besuchen hohe Abbuchungen bemerkt. Seine Mandantin bestreite die Vorwürfe, sagte ein Verteidiger am Rande des Verfahrens.

(csr/dpa)
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