Landgericht Düsseldorf Angeklagter wehrt sich gegen Salafismus-Vorwurf

Düsseldorf · Ein 32-jähriger Ex-Flughafen-Mitarbeiter, der 2014 dem Umfeld von Salafisten-Prediger Sven Lau zugerechnet wurde, wehrt sich vor dem Landgericht Düsseldorf gegen eine schwer wiegende Anklage.

Das Landgericht Düsseldorf in Oberbilk.

Das Landgericht Düsseldorf in Oberbilk.

Foto: dpa/Martin Gerten

Nach der Enttarnung als Salafist war ihm der Job bei einer Firma in der sicherheitsrelevanten Flughafen-Gepäckabfertigung angeblich wegen Unpünktlichkeit und schlechter Leistungen gekündigt worden.

Doch danach soll er sich radikalisiert und geplant haben, sich in Syrien einer salafistischen Kampf-Gruppe anzuschließen. Die Anklage wirft ihm die Vorbereitung einer staatsgefährdenden Gewalttat vor. Doch der Angeklagte beteuert seine Unschuld.

Er sei nach dem Rausschmiss am Flughafen zwar im August 2015 über die Tschechische Republik in die Türkei eingereist. Aber nicht, um sich in Syrien an Waffen und im Kampf ausbilden zu lassen und am sogenannten „Dschihad“ teilzunehmen. Er sei nur in die Türkei gereist, damit seine Frau dort das gemeinsame Kind zur Welt bringen könne.

Tatsächlich basieren die Vorwürfe gegen den 32-Jährigen auf Aussagen eines einzigen Belastungszeugen - und der steht inzwischen selbst in der Kritik. Als etliche seiner Angaben immer fragwürdiger wurden, verweigert der Zeuge inzwischen weitere Aussagen.

Durch Anhörung anderer Zeugen will die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten dessen Kampfabsichten doch noch nachweisen. Ein Urteil wird Mitte Juli erwartet.

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