Düsseldorf Land verkauft Ex-Vodafone-Gebäude

Düsseldorf · Der Landesbetrieb BLB will sich von Immobilien am Rheinufer trennen. Das Hochhaus ist davon ausgenommen.

 In diesem Gebäude am Rheinufer waren das Rechenzentrum und die Kantine von Vodafone untergebracht. Es soll ebenso verkauft werden wie der benachbarte Behrens-Bau (nicht im Bild) und ein Anbau dahinter.

In diesem Gebäude am Rheinufer waren das Rechenzentrum und die Kantine von Vodafone untergebracht. Es soll ebenso verkauft werden wie der benachbarte Behrens-Bau (nicht im Bild) und ein Anbau dahinter.

Foto: Andreas Endermann

In den nächsten Monaten wird sich im Landtag ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss mit Unregelmäßigkeiten bei verschiedenen Projekten des landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetriebs (BLB) befassen. Mit auf der Liste steht auch der Kauf des damaligen Vodafone-Komplexes Ende 2008.

 Ein Schandfleck an attraktiver Stelle: Derzeit wird die Fassade des Parkhauses an der Moselstraße ersetzt, danach soll es verkauft werden.

Ein Schandfleck an attraktiver Stelle: Derzeit wird die Fassade des Parkhauses an der Moselstraße ersetzt, danach soll es verkauft werden.

Foto: Endermann

Es ist ohne Frage ein Filetstück aus drei Gebäuden in direkter Rheinlage und einem Parkhaus an der Moselstraße gegenüber dem Landtag. Ob der Kaufpreis von 142,9 Millionen Euro gerechtfertigt war und ob dem Kauf ein Nutzungskonzept zugrunde gelegen hatte — das sind die Fragen, mit denen sich der Untersuchungsausschuss befasst.

In das markante, denkmalgeschützte Hochhaus wird Ende des Jahres Garrelt Duin (SPD) mit seinem Wirtschaftsministerium einziehen. Der direkt daneben befindliche, ebenfalls denkmalgeschützte Bau von Peter Behrens, ein folgendes Gebäude aus den 1980er Jahren, in dem sich das Rechenzentrum und die Kantine von Vodafone befanden, ein rückseitiger Anbau an der Berger Straße sowie das Parkhaus an der Moselstraße (direkt gegenüber dem Landtag), das derzeit entkernt und saniert wird, sollen jedoch verkauft werden.

Vor einigen Tagen hat der BLB eine euroapweite Ausschreibung veröffentlicht, mit der er bis Anfang August einen Immobilienberater sucht. "Er soll uns bei dem Prozess zur Vorbereitung des Verkaufs begleiten und beraten", sagt BLB-Sprecher Hartmut Gustmann. Der Auftrag beginnt am 1. Januar 2014 und reicht bis 30. Juni 2015. Dabei geht es um mögliche Nutzungskonzepte — ob es also bei der Büronutzung bleibt oder ob Wohnbau, Hotel oder Ähnliches denkbar sei. Es geht um potenzielle Mieter und dann notwendige Umbauten, der Rechenzentrumsbau ist nicht denkmalgeschützt und könnte sogar abgerissen werden. In einem weiteren Verfahren wird der BLB voraussichtlich Mitte 2014 die dazugehörigen Grundstücke mit einer Gesamtgröße von 14 000 Quadratmetern im Auftrag des Landes veräußern.

BLB-Sprecher Gustmann ist zuversichtlich, dass das Land am Ende einen guten Verkaufspreis bekommt: "Da sind wir nicht bange, denn Gebäude wie der Behrens-Bau in so einer 1a-Lage stehen nur alle 100 Jahre zum Verkauf." Im Laufe des Verfahrens werde man selbstverständlich auf die Stadt zugehen. Die Planungshoheit liegt im Rathaus. Insbesondere bei einer Änderung der Nutzung von Büros auf beispielsweise Wohnungsbau oder Hotel (laut Immobilienexperten die besseren Optionen in dieser Lage), muss neues Planungsrecht geschaffen werden. Auch für solche Einschätzungen braucht der BLB den ausgeschriebenen Fachberater.

(RP)
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