Am 153. Tag des Ausstandes bei Gate Gourmet Lafontaine an der Streikfront

Düsseldorf (dto). Auch nach 153 Tagen versichern die 82 Mitarbeiter von Gate Gourmat: Wir sind nicht streikmüde! Zumal am Mittwochmittag Oskar Lafontaine, Chef der Links-Fraktion, einen Besuch abstattete und Mut machte: "Ihr seid zwar nur einige Wenige. Aber Berlin hat euch nicht vegessen!" Das Durchhaltevermögen in dem Kampf verdiene hohe Anerkennung, meinte der Bundespolitiker. Im längsten Streik der Stadtgeschichte kämpfen die 80 Beschäftigten des Airport-Caterers für zwei Prozent mehr Lohn.

Lafontaine besucht Streik-Front
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Foto: rpo, Falk Janning

Seit vier Monaten trotzen die Mitarbeiter dem Winterwetter und treffen sich täglich in der notdürftig zusammengezimmerten Holzbaracke am Flughafen, um für ihre Lohnforderungen zu demonstrieren. Lafontaine kam am Mittag aufs Streikgelände an der Barracke gleich gegenüber der LTU-Zentrale und sprach mit den Mitarbeitern.

Während dessen gibt es noch immer keinen Fortschritt bei den Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Nahrung, Gaststätten, Genuss und der Konzernleitung von Gate Gourmet. Der Arbeitgeber will eine zehnprozentige Lohnkürzung durchsetzen, was bei den Arbeitern auf Unverständnis stößt. Denn die Texas Pacific Group, Anteilseigner des Caterers, gilt laut der Demonstranten als Nummer eins im Maximieren von Gewinnen.

Lafontaine nahm an der Streikfront auch Stellung zu dem von ihm benutzten Begriff "Schweinebande". Er sagte, er habe damit das Verhalten von Unternehmen kritisiert, dass man "bei exorbitanten Gewinnen noch Leute rausschmeißt". Dafür habe er kein Verständnis. Der frühere SPD-Chef fügte hinzu: "Das ist 'ne Schweinebande, die das macht. Ich sage das auch hier."

Die "Leipziger Volkszeitung" hatte zuvor berichtet, Lafontaine habe am Donnerstag auf einer WASG-Wahlkampfveranstaltung im rheinland-pfälzischen Schöneberg-Kübelberg die Konkurrenten der Links-Fraktion im Bundestag als "Schweinebande" bezeichnet. Im Bundestag säßen "Plapperfritzen". Lafontaine habe vor rund 80 Zuhörern gesagt, die Bürger hätten zu Recht den Eindruck, dass "die ganze Bande im Bundestag, die da sitzt", alle in einen Sack gesteckt und geprügelt gehörten, weil der Richtige schon dabei sein werde.

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