Entscheidung für edlere Version Lärmschutz für Kö-Bogen-Tunnel

Bei einem nichtöffentlichen Termin haben die Mitglieder der Kleinen Kommission Kö-Bogen beraten, wie die Schallschutzwände in den Ein- und Ausfahrten des Tunnels aussehen sollen. Die Kommissionsmitglieder haben sich für die edlere Version entschieden.

 Diese beiden Musterwände an der Theodor-Heuss-Brücke haben die Politiker begutachtet. Sie bevorzugen die Schallschutzwand rechts.

Diese beiden Musterwände an der Theodor-Heuss-Brücke haben die Politiker begutachtet. Sie bevorzugen die Schallschutzwand rechts.

Foto: Bußkamp, Thomas

Die Kö-Bogen-Experten der Düsseldorfer Fraktionen haben eine wichtige Debatte an einem ungewöhnlichen Ort geführt. An der Theodor-Heuss-Brücke entschied sich die Kleine Kommission Kö-Bogen nach Gesprächen mit der Verwaltung für kassettenförmige Schallschutzwände aus Aluminium für die Ein- und Ausfahrten des Kö-Bogen-Tunnels.

Die Verwaltung wird dieses Modell nun ausschreiben, der Stadtrat entscheidet in einer seiner nächsten Sitzungen (voraussichtlich im Mai), ob die Tunnelwände so gebaut und finanziert werden. Die Stadt wird dafür nach RP-Informationen einen siebenstelligen Betrag investieren.

Damit verschwinden die beiden Anschauungsobjekte wieder von der Theodor-Heuss-Brücke. Die Stadt hatte die beiden Musterwände dort montieren lassen: 4,25 Meter hoch und 3 Meter beziehungsweise 3,30 Meter breit. Die Wände sind zehn Zentimeter dick und bestehen aus einem Dämmstoff und einer davor liegenden Lochblechverkleidung aus Aluminium.

Dass die Tunnelwände nicht ausschließlich aus Beton bestehen, hatten die Politiker im Bebauungsplan festgelegt. Die Rampen bündeln und verstärken den Lärm der Autos, darunter leiden Anwohner, Besucher des Hofgartens und die Fußgänger in der Innenstadt. Deshalb sollen die Wände einen Teil des Schalls absorbieren. Außerdem soll das Material so beschaffen sein, dass es hält, wenn zum Beispiel ein Auto dagegen fährt.

Diese technische Voraussetzung erfüllten beide Wände, die die Kleine Kommission begutachtete. Die kassettenförmige Variante setzte sich wegen ihrer ästhetischen Vorzüge durch. "Wir bauen nicht irgendwo, sondern mitten in der Stadt neben herausragenden Gebäuden — da müssen die Wände ins Gesamtgefüge passen", erklärte Kommissionsmitglied Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) auf Anfrage der Rheinischen Post. Deshalb wählte die Kleinen Kommission einvernehmlich die edlere Version aus, die zudem im vorgesehenen Preisrahmen liegt. Weil die Düsseldorfer SPD nicht an den Sitzungen der Kommission teilnimmt, steht ihre Meinung noch aus.

Nach diesem wichtigen Schritt für das Projekt Kö-Bogen wird als nächstes darüber beraten, wie die Tunnelöffnungen begrünt werden können. Auch sie sollen ästhetisch hochwertig und passend zum nahen Hofgarten gestaltet werden. Die Pflanzenkünstlerin Tita Giese hat bereits Ideen in die Diskussion gebracht. "Wir würden uns sehr freuen, wenn Tita Giese und andere bei diesem Projekt mitmachen", sagte Bürgermeisterin Strack-Zimmermann.

Um einen stimmigen Eindruck von den Flächen des Kö-Bogens bis zu den Tunnelmündern zu erhalten, hatte die Stadt die Bepflanzung bei den Entscheidungen in der vergangenen Woche bewusst außen vor gelassen. Ende Januar hatten sich die vier vom Kö-Bogen betroffenen Politik-Gremien für Pflastersteine, Bänke, Leuchten und Mülleimer abgestimmt. Als Bodenbelag wurde ein Mix aus dem Naturstein "Herschenberger Granit" und dem Betonstein "Decado Finerro grau" ausgewählt.

Der Granit ist der gleiche Stein, der auf der Königsallee liegt. Als Leuchte haben sich die Politiker sich für das stabförmige Modell "City Elements" entschieden. "Es ist energieeffizient, und es gibt verschiedene Höhen", erklärte Planungsdezernent Gregor Bonin. Als Bänke sind Holz-Beton-Modelle vorgesehen. Bei den Abfalleimern wurde das Modell "Tara" ausgewählt — rund und mit gerillter Oberfläche.

(RP/rl)
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