Kunst in Düsseldorf Wenn das Treibhaus zur Bühne für Kunst wird

Düsseldorf · In Volmerswerth haben neun Künstler eine ehemalige Gärtnerei in eine Ausstellungsfläche verwandelt. Die gezeigten Werke entstanden meist vor Ort.

 Die Künstler: (v.l.) Liza Dieckwisch, Jungwoon Kim, Ramon Graefenstein, Arpad Dobrian, Katharina Veerkamp, Markus Hiesleitner, Tanja Kodlin und Friederike Haug.

Die Künstler: (v.l.) Liza Dieckwisch, Jungwoon Kim, Ramon Graefenstein, Arpad Dobrian, Katharina Veerkamp, Markus Hiesleitner, Tanja Kodlin und Friederike Haug.

Foto: Katja Illner

Der Stadtteil Volmerswerth wird immer noch zu 70 Prozent landwirtschaftlich genutzt. Als sich die Initiatoren der Kunstinstallation „How to: Use Nature“ hier vor gut einem Jahr auf die Suche nach einem geeigneten Veranstaltungsort machten, wurden sie daher auch zwischen den Bauernhöfen, Feldern und Gewächshäusern fündig.

Hinter dem Namen der Ausstellung steckt eine kritische Auseinandersetzung damit, wie Menschen heutzutage der Natur begegnen und mit ihr umgehen. Er impliziert, dass es so etwas wie ein Benutzerhandbuch gebe, welches erklärt, wie der Umgang mit Natur abzulaufen hätte. Die Thematik sei sehr aktuell und werde zurzeit viel in der Kunst aufgegriffen, sagt einer der Initiatoren, Arpad Dobriban. Die meisten Werke seien vor Ort entstanden und beziehen den Ausstellungsraum mit ein. Dabei handelt es sich um ein Treibhaus in Volmerswerth, das ehemals von der Gärtnerei Mertens verwendet wurde und nun von den neun beteiligten Künstlern und Künstlerinnen als Ausstellungsraum genutzt wird.

Das wechselseitige Verhältnis zwischen Mensch und Natur wird in vielen der Kunstwerke thematisiert, so auch in der Installation „Invasive Aliens“ von Katharina Veerkamp. Sie stellt Pflanzen dar, die im Zuge der Globalisierung nach Europa gekommen sind und sich hier so ausbreiten, dass sie heimische Pflanzenarten gefährden. Gleichzeitig hat ihre Ausbreitung auch einen positiven Effekt, sie dienen zum Beispiel als Bienenweide. Diese Kontroverse wird durch das Werk selbst verkörpert, da durch die Verwendung eines sogenannten Kipplacks je nach Betrachterstandpunkt unterschiedliche Elemente in den Bildern sichtbar werden.

Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag um 14 Uhr. Zur Eröffnung zeigen um 16 Uhr die beiden Künstler Tanja Kodlin und Ramòn Graefenstein eine einmalige Performance, die auch die Zuschauer einbindet und ihr Beitrag zu der Ausstellung ist. Bewusst haben die vier Initiatoren Arpad Dobriban, Jungwoon Kim, Katharina Veerkamp und Liza Dieckwisch die Künstler, die an der Ausstellung beteiligt sind, ausgesucht und aktiv angesprochen. Sie wollten das Projekt gern mit Menschen umsetzen, die sich mit der Thematik der Ausstellung in ihren Werken bereits auseinandergesetzt haben. Entstanden ist eine lebhafte und abwechslungsreiche Installation, in der den Besuchern durch Audioguides die nötigen Hintergründe zu den Werken erläutert werden. Die letzte Ergänzung zur Ausstellung wird am 2. Oktober stattfinden: ein sogenannter „Vortrag mit Kostproben“ mit dem Künstler und Koch Arpad Dobriban. Interessierte können sich für diese Veranstaltung unter www.geschmacksarchiv.de anmelden.

Info „How to: Use Nature“, Eröffnung 24. September, danach freitags bis sonntags von 13 bis 18 Uhr bis zum 16. Oktober, Treibhaus der ehemaligen Gärtnerei Mertens, Allmendenweg 44 in Volmerswerth

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