Kunst in Düsseldorf Wenn die Werkstatt zu einem Kunstatelier wird

Düsseldorf · Das neue Künstlerkollektiv „Artbyart“ lädt am kommenden Samstag zur Ausstellung „Kontraste“ an die Hoffeldstraße ein. Sieben Künstler haben speziell für diesen Tag neue Arbeiten geschaffen.

 Frank Simon, Mona Vagedes, Solveig König, Hannelore Kicken und Gregor Alexander Klisch (v.l.) zeigen ihre Kunst in der alten Werkstatt.

Frank Simon, Mona Vagedes, Solveig König, Hannelore Kicken und Gregor Alexander Klisch (v.l.) zeigen ihre Kunst in der alten Werkstatt.

Foto: Marc Ingel

Gerade Flingern hat so viele Hinterhöfe, bei denen man nie so recht weiß, was sich eigentlich hinter dem Eingangstor verbirgt. An der Hoffeldstraße 88 gibt es auch so einen, mit einer großen Werkstatthalle, die sich spielend leicht auch für andere Zwecke umfunktionieren lässt – für die Kunst zum Beispiel, wenn auch nur für einen Tag.

Dieser Tag ist der kommende Samstag, 26. Juni. Dann zeigen sieben Künstler von 15 bis 21 Uhr, was sie so drauf haben. Es ist gleichzeitig eine Premiere, denn die fünf Frauen und zwei Männer haben sich zu einem Künstlerkollektiv zusammengetan. „Artbyart“ nennt sich die Gruppe; kennen und schätzen gelernt haben sie sich an der Freien Akademie für Malerei in Reisholz, und irgendwie reifte der Gedanke, dass es jeder einzelne Künstler ohne den ganz großen Namen doch schon schwer genug hat, sich und seine Werke einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren, da kann es hilfreich sein, als Kollektiv aufzutreten. „Kontraste“ hat die Gruppe die Ausstellung betitelt, denn genau das ist es, was die Mitglieder den Besuchern zeigen wollen: Wie unterschiedlich sie sich trotz des gemeinsamen Leitgedankens der Kunst annähern.

Renate Hunstock lässt sich vor allem von der Natur inspirieren. Hanne Kicken fühlt sich von den Kombinationsmöglichkeiten der Farben, Formen, Linien herausgefordert. Für Solveig König ist Malen ein vitales Bedürfnis, wie ein Ort größtmöglicher Freiheit. Silvia Krahe hat schon als Kind gerne gemalt, aber sich erst jetzt entschlossen, verlorene Zeit nachzuholen. In der Malerei von Mona Vagedes bricht sich ihr experimentierfreudiger Geist Bahn. Gregor Klisch ist Grafik-Designer sowie Lehrbeauftragter für Illustration und war zehn Jahre Tätowierkünstler. Vor allem Letzteres hat jetzt Einfluss auf seinen Blick und seine ästhetische Auffassung.

Sofort ins Auge stechen als Kontrapunkt die Skulpturen und Objekte aus Schrott von Frank Simon. Zahnräder und andere Fundstücke setzt er zu skurrilen Figuren zusammen, mysteriöse Objekte umschließen Eiskristalle. Einmal die Woche übernimmt er den Schrott von KTM, die ihren Standort ein paar Häuser weiter an der Hoffeldstraße haben. „Die fungieren sozusagen als mein Dealer“, sagt Simon.

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