Düsseldorf Weitere Interessenten fürs Ratinger Tor

Düsseldorf · Wenn Lüpertz einmal Düsseldorf verlassen sollte, dann stehen die Bewerber Schlange.

 Lüpertz bleibt weiterhin gewerblicher Mieter des Ratinger Tores.

Lüpertz bleibt weiterhin gewerblicher Mieter des Ratinger Tores.

Foto: ziese/ dpa

Der Fall Lüpertz bewegt die Gemüter und nicht minder die Kunstszene. Seit der ehemalige Akademierektor seinen Platz im Ratinger Tor weitgehend geräumt und sein Atelier einem Galeristen für Ausstellungen zur Verfügung gestellt hat, eröffnen sich immer neue Perspektiven.

Fakt ist: Lüpertz bleibt weiterhin gewerblicher Mieter des südlichen ehemaligen Stadttores. In dem gegenüberliegenden Nordtor logieren seit den 1980er Jahren die Düsseldorfer Jonges und nutzen die Räume zur Brauchtumspflege. Lüpertz habe einen ganz normalen Mietvertrag mit der Stadt inne, sagte gestern auf Anfrage Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, mit normaler Kündigungsfrist von beiden Seiten. Die monatliche Miete bewege sich in einer Größenordnung von 2000 Euro.

Dass sich nun weitere Interessenten für die Nutzung des Ratinger Tores gemeldet haben, überrascht Lohe nicht. Doch derzeit sieht er keinen Handlungsbedarf, da der bestehende, einst mit Oberbürgermeister Joachim Erwin verhandelte Mietvertrag ungekündigt ist. Früher waren die Angelegenheiten der Bauinstandhaltung Aufgabe des Amtes für Gebäudemanagement, heute jedoch sind die kulturrelevanten Gebäude der Stadt in den Aufgabenbereich des Kulturdezernenten übergegangen. Seine Abteilung wird sich künftig um den Zustand der Fassaden kümmern, über deren Zustand sich Markus Lüpertz öffentlich beklagt haben soll.

Nach dem Schumann-Haus mit der ungelösten Mieter-Problematik hat Lohe nun eine weitere Immobilie, die angesichts ihrer städtischen Geschichte und ihrer architektonisch herausragenden Lage Begehrlichkeiten weckt. Die Attraktivität des Gebäudes hatte sich jüngst beim Photoweekend erwiesen, Hunderte Menschen waren zu Sieverdings Drei-Tage-Ausstellung gepilgert.

Dass Lüpertz Düsseldorf verlässt, wird ihm niemand verdenken. Mit 75 Jahren zieht es ihn an den Ort seiner Jugend, in Rheydt hat er einen außergewöhnlichen Bungalow erworben. Dort unterhält er intensive Kontakte zu Pfarrer Klaus Hurtz; der Geneickener Kirchengemeinde St. Franziskus schenkte er 2006 seinen Gemäldezyklus "Totentanz".

(RP)
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