Düsseldorf Vorlass von Jürgen Lodemann geht ans Heine-Institut

Düsseldorf · Das Archiv des Heinrich-Heine-Instituts bekommt Zuwachs: So wird in die Bestände demnächst der Vorlass des Schriftstellers und Filmemachers Jürgen Lodemann übergehen. Dazu zählen Briefe etwa von Heinrich Böll, Marcel Reich-Ranicki, Günter Grass, Alfred Andersch und Peter Rühmkorf. Zudem finden sich darunter unveröffentlichte Manuskripte, sämtliche Buch-Publikationen und Artikel des Autors sowie Materialien zu besonderen Forschungsgebieten - beispielsweise zu Lodemanns Blick auf die ältesten Fassungen des Nibelungenlieds. Der Schriftsteller wurde 1936 in Essen geboren; er studierte in Freiburg Philosophie, Geografie und Germanistik.

Im Anschluss an seine Promotion über den Komponisten und Librettisten Albert Lortzing volontierte Lodemann bei der Tageszeitung "Die Welt". Mitte der 1960er Jahre wurde er zunächst freier Mitarbeiter im Südwestfunk, dann Redakteur - in dieser Funktion produzierte er zahlreiche Fernsehdokumentationen. Parallel schrieb er unter anderem für "Die Zeit" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und übte Lehraufträge im In- und Ausland (USA, Türkei und Irland) aus. Von 1972 bis 1988 moderierte er die Formate "Literaturmagazin" und "Café Größenwahn" im Fernsehprogramm des Südwestfunks.

Spätestens seit der Gründung der Bücher-Bestenliste des SWR 1975 gilt Jürgen Lodemann als "Institution des Literaturbetriebs". Für sein mehr als 40 Titel umfassendes Werk - Romane, Reise-Reportagen, Theaterstücke - wurde er oft ausgezeichnet: mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik, dem Literaturpreis des Ruhrgebiets und dem Literaturpreis der Stadt Stuttgart.

(RP)
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