Verein in Düsseldorf Große Leidenschaft für Musicals

Der Verein „Creative Arts Group“ produziert Musicals. Etwa 150 Freiwillige helfen mit, weitere Unterstützung wird gesucht.

 Vor Kurzem führte die Creative Arts Group das Musical „Die Addams Family“ auf.

Vor Kurzem führte die Creative Arts Group das Musical „Die Addams Family“ auf.

Foto: Creative Arts Group

Ohne echte Leidenschaft für Musicals geht nichts in dem Verein. Die Creative Arts Group (CAG) hat sich auf die Produktion von Musicals spezialisiert. Der 2007 gegründete, aber erst seit 2010 offiziell existierende Musik- und Theaterverein bietet auf ehrenamtlicher Basis zirka 150 Mitgliedern zwischen 18 und 80 eine Plattform, sich künstlerisch zu entfalten und neue musikalische Richtungen auszuprobieren. Das erweitert das eigene kreative Potenzial, den Mut, etwas Neues zu wagen und den eigenen Horizont.

Dabei scheut die CAG weder Mühen noch Kosten. „Unsere letzte Musical-Produktion hat 56.000 Euro gekostet. Das muss man erst mal an drei Abenden wieder einspielen“, sagt CAG-Vorsitzender Timo White. Die Stoffe für die Kostüme, die Materialien für das Bühnenbild, Lizenzgebühren für das Stück – vieles kostet Geld, die meiste Arbeit wird aber ehrenamtlich erledigt.

So bekommt kein Musiker aus dem 40-Mann-Orchester, keine Sängerin, kein Bühnenbauer oder Requisiteur „einen müden Euro“. Im Gegenteil. „Wir sind ein Non-Profit-Betrieb. Wir wollen uns nur selbst finanzieren und unser Hobby ausüben. Dafür greifen unsere Mitglieder auch in die eigene Tasche“, sagt White. „Unsere Mitglieder kommen aus Düsseldorf, Köln, Bonn und Wuppertal und sind regelmäßig, manchmal mehrmals die Woche, bei den Proben.“

Für ihre Aufführungen, die in monatelanger liebevoller Detail- und Probenarbeit entstehen, muss die CAG immer Theater anmieten. Deshalb ist eine Musical-Aufführung in Düsseldorf die Ausnahme. „Mit unserem letzten Musical ‚The Addams Family‘ waren wir in Solingen. Die Miete dort ist für uns noch erschwinglich“, gesteht CAG-Probenleiterin Dorina Joch. – So gab es bisher in der gesamten CAG-Existenz nur einen Auftritt in der Landeshauptstadt.

Vergangenen Dezember debütierte „CAG unplugged“, eine kleinere Gesangsformation aus dem großen CAG-Sängerpool, im Event-Bahnhof Gerresheim. Die Premiere war erfolgreich, eine Fortsetzung ist für den 24. März mit der „Ladies Night“ organisiert. „Als Düsseldorfer Verein freut es uns natürlich, mit ,CAG unplugged’ einen Fuß in der Tür einer Düsseldorfer Location zu haben“, meint Joch. „Natürlich sind auch Männer gern gesehene Gäste.“

Die „Ladies Night“, in der Frauen-Power aus Kabarett, Musical und Schlager mit leichter männlicher Unterstützung auf die Bühne gebracht wird, macht das Geschlechterverhältnis bei CAG deutlich. Im singenden Ensemble des Gesamtvereins gibt es aktuell 38 Frauen und 21 Männer. „Wir könnten schon etwas mehr männliche Unterstützung gebrauchen“, sagt Joch. „Dabei geht es auch nicht nur da­rum, auf der Bühne zu stehen. Bei uns gibt es auch viel anderes zu tun. Bühnenbau, Technik, Marketing und noch so einiges mehr besetzen wir auch mit CAG-Mitgliedern.“

Jede freiwillig und ehrenamtlich helfende Hand wird gerne ergriffen. Auch, weil gerade wieder an einer großen Musical-Produktion gearbeitet wird. 2020 soll das Dolly-Parton-Musical „9 to 5“ aufgeführt werden. Die Castings für die Rollen laufen, erste Entwürfe für die Bühne sind entstanden, das Arrangement für das Orchester wird geschrieben. Die Reise hat begonnen.

Und genau das ist der entscheidende Faktor: Bei CAG geht es natürlich um die Show selbst, aber auch um die Reise bis zur Show, an der alle Mitglieder aktiv an der Realisierung teilnehmen.

Weitere Infos im Internet unter www.cagev.com.

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