Düsseldorf Uecker-Nagel für den Kö-Bogen

Düsseldorf · Günther Uecker fertigt für die Stadt eine knapp zwei Meter hohe Skulptur.

 1,96 Meter ist es hoch, 1,50 Meter wird der Nagel im Durchmesser breit sein.

1,96 Meter ist es hoch, 1,50 Meter wird der Nagel im Durchmesser breit sein.

Foto: Stadt Düsseldorf

An der Schnittstelle von Königsallee und Hofgarten wird er aus der Erde ragen, gewohnt ausdrucksstark und majestätisch wie alle Werke von Günther Uecker. Momentan jedoch ist alles noch im Rohzustand, nur ein Modell hat der Düsseldorfer Star-Künstler als Platzhalter angefertigt. 1,96 Meter ist es hoch, 1,50 Meter wird der Nagel im Durchmesser breit sein. Nach seiner Fertigstellung wird das Bronze-Werk rund 1,2 Tonnen wiegen und Ende des Jahres vor dem neuen Kö-Bogen aufgestellt werden, gegenüber des Steigenberger Parkhotels, auf der Schnittstelle von Königsallee und Hofgarten.

Düsseldorfs Kultur-Politiker sind begeistert von der Idee. Sie empfahlen in ihrem Ausschuss dem Rat, der Schenkung des Industrie-Clubs Düsseldorf zuzustimmen. Die Wirtschaftsvereinigung hatte den Nagel zu ihrem 100-jährigen Bestehen in Auftrag gegeben. Laut Präsident Joachim Scheele solle die Plastik der Stadt und den Düsseldorfern als Dankeschön übergeben werden. "Der Kulturausschuss hat die Schenkung mit viel Freude zur Kenntnis genommen", sagte Stadtsprecher Dieter Schwarz. Kulturausschusss-Vorsitzender Friedrich Conzen und Kulturdezernent Hans-Georg Lohe hatten sich begeistert über die Spende des Industrieclubs gezeigt.

Günther Uecker selber ist derzeit noch mit der Fertigstellung des Werks beschäftigt, das er der Stadt im Oktober übergeben will. Und mit dem er — wie immer — viel Aufsehen erregen wird. Der Düsseldorf Objektkünstler hat es mit seinen Nagel-Skulpturen- und reliefartigen Nagelbilder zu weltweitem Ruhm gebracht. Entstanden ist die Idee dazu aus dem klassischen Zeichnen heraus. Uecker benutzt, so erklärt er es selber, den Nagel bis heute wie einen Bleistift. Jeder Nagel ist für ihn eine gezeichnete Linie. Mit dem Unterschied, dass sie sich mit dem Tag verändert, je nach Sonnenstand andere Schatten wirft.

Aufgewachsen in der DDR und geprägt vom idealistischen Materialismus empfindet Uecker es als Lüge, die Realität abbilden zu wollen. Stattdessen entwickelte er seine Kunstform anhand des Leitspruchs der Russischen Revolution: "Die Poesie wird mit dem Hammer gemacht."

(RP/ila)
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