Düsseldorf Uecker-Festspiele am Grabbeplatz

Düsseldorf · Gleich drei Eröffnungen gab es zur ersten Museumsausstellung in Düsseldorf. Am Freitag ehrte die Ministerpräsidentin den Künstler.

Die Eröffnung der Uecker-Ausstellung am Grabbeplatz
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Die Eröffnung der Uecker-Ausstellung am Grabbeplatz

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Foto: Endermann, Andreas (end)

Der Künstler Günther Uecker kann sich anlässlich seiner ersten Museumsausstellung in Düsseldorf vor Anerkennung und Freundschaftsbekundungen kaum retten: Zwei Tage rund um die Eröffnung wird gleich dreifach gefeiert. Zuerst mit dem feinen Kreis der Freunde der Kunstsammlung am Donnerstagabend, dem Tag der Pressekonferenz: Da kamen 500 Gäste mit internationalem Flair zusammen, aus vielen Großstädten, zum Teil weit angereist wie der Künstlerkollege Klaus Rinke und Ueckers Schwester Rotraut aus den USA.

Günther Uecker gestaltet RP-Titelseite
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Günther Uecker gestaltet RP-Titelseite

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Foto: Andreas Endermann

Über die Anwesenheit von Tony Cragg, Bildhauer und ehemaliger Akademiedirektor, hat sich Uecker auch sehr gefreut. Der designierte Intendant des Schauspielhauses, Wilfried Schulz, war unter den Gästen wie Kulturdezernent Hans-Georg Lohe. NRW- Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) hatte ihre Referatsleiterin für Theater, Bettina Milz, mitgebracht, auch Tijs Visser von der Zero-Foundation war eingeladen. Am Abend gab es druckfrisch die Rheinische Post (Freitagausgabe), die als Titelblatt ein Kunstwerk von Günther Uecker trug. Klar, dass sich fast jeder eine Signatur beim Künstler abholte.

Gestern nun am Nachmittag die kunstpädagogische Ehrensache! Exklusiv für die Jugend gab es eine Preview, die Uecker trotz der vielen Termine, die ihn derzeit einschnüren, mit großer Herzlichkeit absolvierte - er führte selbst die jungen Leute in sein Werk ein und hörte gespannt auf ihre Fragen und Reaktionen.

Es passiert nicht alle Tage, dass Hannelore Kraft eine Kunstausstellung eröffnet. Doch gestern kam die Ministerpräsidentin in die Landesgalerie am Grabbeplatz, um bei der Werkschau "Uecker" dabeizusein. Damit erwies sie einerseits dem Standort Kunst und andererseits dem Künstler ihre Reverenz: "Mit Günther Uecker präsentiert die Kunstsammlung NRW bis Mitte Mai einen herausragenden Künstler, der eng mit Nordrhein-Westfalen verbunden ist", sagte die Regierungschefin. "Wir sind in Nordrhein-Westfalen froh, dankbar und stolz, dass Sie Ihrer Wahlheimat verbunden geblieben sind. Dass Sie bei aller internationalen Tätigkeit immer - wie Sie es selbst nennen - Ihre Werkstatt in Nordrhein-Westfalen behalten haben." Dass Ueckers internationale Strahlkraft wertvoll für das Land sei, fügte sie hinzu. Und: "Zur aktuellen Debatte um Portigon möchte ich anmerken: Gestern tagte der runde Tisch zum ersten Mal. Ich bin überzeugt, dass wir zu guten Ergebnissen kommen. Wir wollen alles tun, diese Kunstwerke zu sichern. Es muss eine politische Lösung geben, es geht nicht immer um Zahlen" (großer Applaus).

Die Ministerpräsidentin wies auch auf die "vielen jungen hoffnungsvollen Talente" in Nordrhein-Westfalen hin; sie seien für das Land "ein großer kultureller Schatz".

Die Menschenschlange vor der Kunstsammlung NRW war am Abend viele Meter lang, nach 800 Gästen wurden erst einmal die Türen geschlossen, um 18.50 Uhr wurde niemand mehr eingelassen, danach standen die Menschen bis zum Grabbeplatz. Der Blick auf Ueckers Kunst war meist versperrt, nur die großen Aufbauten in der Grabbe-Halle überragten das Gewusel.

Marion Ackermann, gemeinsam mit Stefanie Jansen Kuratorin der Ausstellung und Direktorin des Hauses, war ausgesprochen glücklich. Mehr als zwei Jahre hatte sie gemeinsam mit dem Künstler das Werk gesichtet, von weither hatte man Werke aus Museen und Privatsammlungen entliehen. Jetzt waren beide Seiten zufrieden.

Ehrengäste waren der Vizepräsident des Landtags, Oliver Keymis, Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, Sponsor Thomas Lange von der Nationalbank und Robert Rademacher als Vorsitzender des Freundeskreises mit Familie. Die Schar der Gäste war bunt gewürfelt und interessant. Für Uecker reisten an: die Sammlerfamilie Gerhard und Anna Lenz, die Galeristen Emilio Steinberger aus New York und Akira Ikeda aus Japan. Aus Bejing kam die Kunstvermittlerin Gao Ming-Ming. Mittendrin Günther Uecker, kurz vor seinem 85. Geburtstag im März, umringt von seiner Familie: Ehefrau Christine, Sohn Jacob und auch an diesem Abend ganz nah Schwester Rotraut, die selbst Künstlerin ist.

(RP)
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