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Tina-Turner-Show im Capitol Die Verehrung einer Ikone

Düsseldorf · Im Capitol-Theater hatte die Tina-Turner-Show unter dem Titel „Simply The Best“ ihre Premiere. Die Künstler erlagen nicht der Versuchung, die große Künstlerin kopieren zu wollen.

 Dorothea "Coco" Fletcher und die Tänzerinnen brachten die für Tina Turner typischen Choreografien auf die Bühne.

Dorothea "Coco" Fletcher und die Tänzerinnen brachten die für Tina Turner typischen Choreografien auf die Bühne.

Foto: Dominik Gruss/Capitol

Einer Musik-Ikone wie Tina Turner Tribut zu zollen, legt die Messlatte sehr hoch. Die der Sängerin und ihrem bewegten Leben gewidmete Show „Simply The Best“ ist jetzt im Capitol-Theater ganz nah dran am Original.

Wer das Glück hatte, Tina Turner je live auf der Bühne zu erleben, kam vor allem im ersten Teil des Abends auf seine Kosten. Der war den Anfängen einer beispiellosen Karriere gewidmet, die es überzeugend auf die Bühne zu bringen galt.

Produzent Stefan Kurz hat für „Simply The Best“ ein gutes Händchen bei der Auswahl des Casts bewiesen. Er holte für seine Tribute-Show Musiker und Sängerinnen, die schon mit Michael Jackson, Whitney Houston oder Bobby Womack aufgetreten sind. Als Glücksgriff erwies sich dabei Vasti Jackson, selbst schon eine Blueslegende und Grammy-Gewinner. Er übernahm die Rolle von Ike Turner und füllte sie überzeugend und mitreißend aus – was auch an seinem virtuosen Gitarrenspiel lag, das Ikes charakteristisch bluesigem Stil perfekt wiedergab.

Dorothea „Coco“ Fletcher hielt in der ersten Stunde der Show dem Vergleich zu Tina Turner stand. Deren Bilder liefen parallel zum Auftritt auf einem Videoscreen im Hintergrund. Die Band groovte sich durch Blues- und Soulklassiker wie „Rock Me“, „It’s Gonna Work Out Fine“ (B-Seite der ersten gemeinsamen Single von Ike und Tina), den einzigen von Tina selbst geschriebenen Hit „Nutbush City Limits“ oder „Come Together“ von den Beatles.

Zwischendrin erfuhr das Publikum mehr über Anna Mae Bullock, die von Ike entdeckt und zu seiner Partnerin gemacht wurde, beruflich wie privat. Aber auch, wie die Medien in Deutschland die „Ike & Tina Turner Revue“ wahrgenommen haben. Heute würden die ebenso rassistisch wie sexistischen Bemerkungen wohl so nicht mehr gedruckt und gesendet werden.

Die zweite Stunde widmete sich Tinas Solo-Karriere nach der Trennung von Ehemann Ike. Das Ensemble lieferte erneut einen Hit nach dem anderen, von „What`‘s Love Got To Do With It?”, über „We Don’t Need Another Hero” aus „Mad Max”, dem James- Bond-Titelsong „Golden Eye“ bis hin zu „Proud Mary“.

Coco Fletcher schaffte es, beim Publikum Erinnerungen an die besondere Live-Atmosphäre zu transportieren, die Tina Turners Konzerte bestimmt hat, und an die enorme Energie, die sie mit damals 70 Jahren bei ihrer letzten Tournee 2009 immer noch ausstrahlte. Doch Fletcher erlag ebenso wenig wie ihre Musikerkollegen der Hybris, Tina Turner kopieren zu wollen. Sie zeigten auf ihre Weise Respekt vor der Lebensleistung der inzwischen 83-jährigen, indem sie sowohl in den Arrangements der Songs als auch im Gesang etwas Eigenes einfließen ließen.

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