„Theater der Welt“ in Düsseldorf Die schwierige Meinung der anderen
Düsseldorf · Vier Menschen, vier Meinungen – und nur wenig Verständigung. Mit dem Theaterexperiment „The Assembly“ endete das Festival „Theater der Welt“ in Düsseldorf mit einer ernüchternden Erkenntnis.
Katja ist 17 und – wie sie selbst sagt: Anarchistin, besonders aber Antirassistin und vor allem Feministin. Neben ihr sitzt Can, dessen Eltern aus der Türkei kommen. Er vertritt klare, pragmatische Ansichten und pflegt sich als einen Mann mit „kulturellen Zusatzqualifikationen“ vorzustellen. Die Juristin Siegrid schräg gegenüber war mal in der CSU, dann ein bisschen Grüne, und arbeitet jetzt als Entscheiderin im Bundesamt für Migration. Schließlich Zuhal, die über alles reden möchte und gegen die Frauenquote ist, weil sie findet, dass Männer in Führungspositionen nicht unbedingt die schlechteste Lösung sein müssen. Zugegeben, das ist jetzt kein Querschnitt durch die Gesellschaft. Das lotet auch nicht extreme Ansichten aus, die durch unsere Gesellschaft wabern. Aber das Quartett reicht zu einem moderierten Diskurs, zu Rede und Widerrede und mancher Bedenklichkeit.