Düsseldorf Tanz-Kongress übersetzt Sprache in Bewegung

Düsseldorf · Tanzen ist immer auch Sprache, Bewegungen übersetzen Gedanken, Assoziationen und erlernte Gebärden. Wie genau aber diese Übertragungsprozesse vonstatten gehen, damit will sich der Tanzkongress der Kulturstiftung des Bundes beschäftigen.

 Die Candoco Dance Company wird mit der Perfomance "Tuning 20" beim Internationalen Tanzkongress in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) auftreten.

Die Candoco Dance Company wird mit der Perfomance "Tuning 20" beim Internationalen Tanzkongress in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) auftreten.

Foto: dpa, mg wst

Die Übersetzung unterschiedlicher kultureller Kontexte beim Tanz steht dabei im Mittelpunkt. Unter dem Motto "Bewegungen übersetzen — Performing Translations" teilt sich der Kongress, der in diesem Jahr in Düsseldorf stattfindet, in sieben übergeordnete Themenbereiche. In mehr als 100 Veranstaltungen werden vom 6. bis zum 9. Juni Praktiken und Kompetenzen, Kunstformen und Stile, Ideologien und Generationen miteinander verglichen und bekannt gemacht.

Unter den mehr als 200 geladenen Referenten sind unter anderem Jonathan Burrows, ehemals Solist des Royal Ballet, die Tanzwissenschaftlerin Gabriele Klein und Salomon Bausch, Sohn der Tanzlegende Pina Bausch. Das Programm des Tanzkongresses richtet sich vor allem an Fachpublikum. Bei den Veranstaltungen wird es neben klassischen Vorträgen auch Performances, Dialoge, Labore, Workshops und Installationen geben.

Die Referenten kommen unter anderem aus den Bereichen Choreografie, Dramaturgie, Journalismus, Soziologie, Medizin und Architektur. So soll der Tanzbegriff möglichst weit gefasst und aus verschiedenen Perspektiven angegangen werden.

Das Tanzhaus NRW, das Schauspielhaus und das FFT begleiten den Tanzkongress mit Abendveranstaltungen, die das Konzept der Vorträge und Workshops inhaltlich ergänzen. Zu sehen ist unter anderem am Freitag, 7. Juni, und Samstag, 8. Juni, die Candoco Dance Company aus Großbritannien mit ihrem Programm "Turning 20" im Capitol Theater. Behinderte und nichtbehinderte Tänzer vereinen zeitgenössische Choreografie mit postmoderner Klassik. Kombiniert wird zum Beispiel "Looking Back" des französischen Choreografen Rachid Ouramdane mit Trisha Browns "Set and Reset". Der Eintritt kostet 26,40 Euro, ermäßigt 20,90 Euro, für Kongressteilnehmer beträgt er 13,20 Euro.

Ebenfalls mit dabei am Freitag, 7. Juni, und Samstag, 8. Juni, ist Antje Pfundtner. Im Düsseldorfer Schauspielhaus (Kleines Haus) zeigt die Hamburger Choreografin ihren Stil aus Tanz, Erzählung, Gesang und Humor. In "Nussknacker" blickt sie mit ihren acht Tänzern und dem "Chor de ballet" auf einen der populärsten Klassiker der Tanzgeschichte. Im Anschluss an die Vorstellung gibt es ein Publikumsgespräch. Tickets kosten zwischen acht und 18 Euro.

(RP/EW)
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