Düsseldorf Reise in die Unendlichkeit

Düsseldorf · "Ab ins All!" sagt die Künstlergruppe Spartnic und zeigt in der Galerie Voss, was das bedeuten kann.

 Probeliegen auf dem "Fliegenden Teppich" (magic carpet) von Max Grüter: (v.l.) Kay Kaul, David Fried, Melanie Richter.

Probeliegen auf dem "Fliegenden Teppich" (magic carpet) von Max Grüter: (v.l.) Kay Kaul, David Fried, Melanie Richter.

Foto: Galerie Voss

Der Traum, in den Weltraum zu fliegen, kann auch in Düsseldorf erfüllt werden - zumindest mithilfe der Kunst: In der Galerie Voss beginnt die Ausstellung "Visions of Sensory Space" (Visionen eines Sinnesraumes), die das möglich erscheinen lässt. Dahinter stehen die Künstler Melanie Richter und Kay Kaul, die schon lange der Meinung sind, dass sich nicht nur Astronauten und Wissenschaftler mit den unendlichen Weiten des Alls beschäftigen sollten. Anlässlich einer günstigen Erde-Mars-Konstellation starteten sie vor zwölf Jahren ein Weltraumprojekt. "Es sollte nicht mit einer Ausstellung enden, sondern zum Kontinuum werden", sagt Melanie Richter.

Immer wieder bringen die beiden Künstler unter dem Titel "running Mars" verschiedene Kollegen für interdisziplinäre Veranstaltungen mit Filmen, Konzerten und Performances zum Thema Raumfahrt zusammen. Außerdem laden sie regelmäßig an die "Marsbar" - eine experimentelle Künstlerbar, die Molekularcocktails für gehaltvolle Träume vom Roten Planeten anbietet. Seit zwei Jahren gibt es die internationale Künstlergruppe "Weightless Artists Association", die zusammen mit dem Schweizer Max Grüter gegründet wurde. Erstes Mammutprojekt war ein Kunstparcours in einem ehemaligen Schlachthof in Dresden anlässlich der Ostrale 2014. Die 22 Künstler verstanden ihre gemeinsame Ausstellung als Aufforderung, Grenzen zu überwinden und Neues zu erkunden. "Schließlich ist die Raumfahrt die Fortführung der Seefahrt, es geht um Entdeckungen der Neuzeit", erklärt Kay Kaul.

Jetzt also das neueste Vorhaben der Spartnics: ein Destillat der Dresdner Ausstellung in Düsseldorf. An der Elbe standen 1000 Quadratmeter zur Verfügung, am Rhein sind es 160 - und zehn Künstler der Gruppe wählten dafür Werke aus, die wesentliche Positionen aus Dresden repräsentieren. So hat zum Beispiel der in Düsseldorf lebende Ukrainer Aljoscha mit seinen russischen Künstlerkollegen Dimitrij Dihovichnij und Oleg Yusho eine organische Installation mit dem Titel "Der Einfluss des Lichts auf die Mikro-Organismen und das Leben im All" geschaffen.

Die in Norwegen lebende Niederländerin Simone Hooymans zeigt ihre gezeichneten Animationen mit Weltall-Motiven, "Planis Sphere" genannt. Von Melanie Richter sind überlebensgroße Astronautenbilder zu sehen, die sie als Spacebabys bezeichnet. Max Grüter legt einen Teppich mit den Fußabdrücken von Raumfahrern die Wand hoch - für schwerelose Besuchserlebnisse. Und Kay Kaul stellt eine seiner farbenfrohen fotografischen Bearbeitungen mit Aufnahmen von Wirbelstürmen aus dem Weltall aus. Das Motiv kennen die Düsseldorfer gut, vor allem die Folgen des Unwesens, das dieser Wirbelsturm vor einem Jahr zu Pfingsten trieb: "Ela" heißt dieses Bild.

(RP)
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