Die Grandbrothers beispielsweise tauchten die ehemalige Versandhalle Mitte Februar in wunderbaren Sound. Die "Sneakerness x StreetyleCon" zog zahlreiche Freunde modischer Fußbekleidung auf das Gelände. Und eine urbane Expedition erkundete jene Teile des Gebäudekomplexes, die der Öffentlichkeit gemeinhin nicht zugänglich sind. "Das Projekt ist eine Mischform aus kommerzieller und kultureller Nutzung", erklärt Philipp Maiburg, der zusammen mit Christian Fleischer und Dirk Schmaler für die Zwischennutzung verantwortlich zeichnet. Mittlerweile sind auch die 29 Werk- und Atelierräume im ehemaligen Verwaltungstrakt des Gebäudekomplexes bezogen. Innerhalb von nur sieben Tagen waren alle Mietverträge unter Dach und Fach. Rund die Hälfte der Räumlichkeiten werden von bildenden Künstlern in Beschlag genommen. Aber auch Dichter, Musiker, Designer und Performancekünstler sind vor Ort. Katharina Drasdo ist eine der neuen Zwischenmieter. Mindestens bis Herbst dieses Jahres wird die Designerin einen 28-Quadratmeter-Raum nutzen.

100 Euro zahlt sie dafür pro Monat, inklusive aller Nebenkosten. Drasdo möchte den Raum unter anderem zum Siebdrucken nutzen, aber auch für Möbel- und Modellbau. Es sei "das erste professionelle Angebot, das sich nicht nur auf die bildenden Künste konzentriert, sondern auch andere Akteure der Kreativwirtschaft miteinbezieht", sagt die 32-Jährige. Das sieht sie als Antrieb für neue interdisziplinäre Projekte, die letztendlich die städtische Kultur stärken.

Philipp Maiburg sieht das ähnlich. Am Mittwochabend stellte der künstlerische Leiter des Open Source Festivals gemeinsam mit Lars Terlinden vom Kompetenzzentrum Kultur- & Kreativwirtschaft bei der Wirtschaftsförderung Düsseldorf das Konzept des postPOST — Grand Central vor rund 150 Gästen aus der landeshauptstädtischen Kultur- und Kreativszene vor.

Im 900 Quadratmeter großen Clubraum soll von nun an jeden Mittwochabend ein Ausschnitt dessen vorgestellt werden, was in den Werk- und Atelierräumen entstanden ist. "Das können Konzerte sein, aber auch Performances, Filmscreenings oder Ausstellungen", so Maiburg. Sein Slogan: "Es ist Raum zum Experimentieren. Raum zum Scheitern. Und Raum zum Großartig-Sein."