Düsseldorfer Schauspielhaus Publikumspreis Gustaf für beste Schauspieler

Düsseldorf · Wenn Samstagabend Premiere von "Büchner" ist, dann besteht erstmals wieder Gelegenheit, die eigenen Favoriten für den neu geschaffenen Theaterpreis auszugucken. Die Freunde des Düsseldorfer Schauspiels (FDS) spendieren die Preissumme von 8000 Euro in drei Kategorien. Sie wollen Intimität und Nähe wiedergewinnen.

 Mitglieder des Freundeskreises des Schauspielhauses auf dem Gustaf-Gründgens-Platz.: Bernd Eversmann, Michael Strahl, Olaf Huth und Peter Haeffs (v.li.).

Mitglieder des Freundeskreises des Schauspielhauses auf dem Gustaf-Gründgens-Platz.: Bernd Eversmann, Michael Strahl, Olaf Huth und Peter Haeffs (v.li.).

Foto: Hans-Jürgen Bauer

"Früher gab es eine Nähe zwischen den Düsseldorfern und ihrem Theater, die wir wieder fördern wollen!" Das sagt Michael Strahl, der die Freunde des Schauspiels als Vorsitzender und leidenschaftlicher Theatergänger davon überzeugt hat, dass ein Theaterpreis das ideale Instrument für solch ein Ansinnen ist. Und so entstand im Sommer eher sonnenbeschienen, als bürokratisch die Idee zum "Gustaf" — Gustaf heißt in Anlehnung an den legendären Düsseldorfer Schauspieler und Intendanten Gustaf Gründgens der Preis für die besten Schauspieler der Saison.

Die Auszeichnung hat mehrere Facetten und teilt fast nur den Namen mit ihrem Vorgänger aus der Ära Amélie Niermeyer. Die Abstimmenden sind allerdings wieder die Zuschauer, also die Menschen, die abends in den verschiedenen Spielstätten des Schauspielhauses zu Gast sind und sich dort ihre Favoriten auf der Bühne ausgucken können. Wenn die meisten Premieren dieser Spielzeit gelaufen sind, die Stücke aber noch mehrheitlich auf dem Spielplan stehen, wird ein Abstimmungsergebnis darüber vorliegen, welche Schauspieler vom Publikum für die besten gehalten werden.
Dann soll es noch mal eine Endrunde, ein spannendes Finale geben, in dessen Verlauf eine Art Shortlist aufgestellt wird. Letztlich wird dann über die besten Drei in jeder Kategorie abgestimmt.

Der Nachwuchs ist gut vertreten

Aus dem Ensemble der Männer stellen sich zur Wahl: Till Wonka, Sven Walser, Ingo Tomi, Taner Sahintürk, Aleksandar Radenkovic, Dirk Ossig, Marian Kindermann, Florian Jahr, Rainer Galke, Moritz Führmann, Christian Ehrich und Markus Danzeisen.
Aus dem Ensemble der Frauen sind es: Patrizia Wapinska, Simin Soraya, Janina Sachau, Stefanie Rösner, Verena Reichhardt, Karin Pfammatter, Xenia Noetzelmann, Anna Kubin, Imogen Kogge, Bettina Kerl, Claudia Hübbecker und Betty Freudenberg.

Der Nachwuchs ist mit sieben Leuten in Düsseldorf gut vertreten und stellt sich in dieser Sonderkategorie zur Wahl: Emre Aksizoglu, Jonas Anders, Mareike Beykirch, Gregor Löbel, Moritz Löwe, Stefanie Reinsperger und Elena Schmidt.
Man hat bewusst auf eine Trophäe verzichtet; so sind die Preisgelder des Gustaf außergewöhnlich hoch dotiert mit jeweils 3000 Euro für den besten und die beste Schauspielerin. Die Summe von 6000 Euro stiften die Freunde.

Peter Haeffs aus dem Vorstand der Freunde, ebenfalls treuer und enthusiastischer Theatergänger, hat spontan 2000 Euro draufgelegt, um den Nachwuchspreis zu ermöglich. Gerade den jungen Schauspielern dürfte diese Geste, diese eher ungewohnte Wertschätzung, gut tun und Ansporn bieten.

Im Großen und Kleinen Haus am Gustaf-Gründgens-Platz, im Jungen Schauspiel an der Münsterstraße und im Central werden die Wahlboxen aufgestellt; allabendlich kann abgestimmt werden, man darf nur einmal für einen Kandidaten abstimmen. Jeder ausgefüllte Coupon kommt auch in eine Verlosung. Die Gewinner, fünfmal zwei Personen, werden zur Gustaf-Gala mit Preisverleihung am Ende der Spielzeit ins Schauspielhaus eingeladen. Der Termin und das Programm werden noch bekanntgegeben.

Beteiligt am Gustaf-Projekt sind das Schauspielhaus, seine Freunde und die Rheinische Post. Sie alle wollen die Bindung zwischen Publikum, Lesern, Usern und Schauspielern stärken, das Verhältnis intimer werden lassen.

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