Kultur in Düsseldorf Prominente für Erhalt des NRW-Forums

Düsseldorf · Kunstschaffende sandten gestern einen Brief an Minister Duin und OB Elbers. Werner Lippert würde verlängern.

 Das NRW-Forum soll bleiben, was es ist: kein Museum, sondern ein international und interdisziplinär arbeitendes Kunsthaus, das der Landeshauptstadt Düsseldorf zusätzliches Renommee beschert.

Das NRW-Forum soll bleiben, was es ist: kein Museum, sondern ein international und interdisziplinär arbeitendes Kunsthaus, das der Landeshauptstadt Düsseldorf zusätzliches Renommee beschert.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der Brief wird per Bote zugestellt. Heute wird er NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin und dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Dirk Elbers vorliegen. Es ist die Petition einer mächtigen Künstler-Allianz, die sich dafür einsetzt, dass das NRW-Forum in seiner bisherigen Konzeption weitergeführt wird.

Und man formuliert einen Wunsch: "Wir bitten Sie herzlich um ein Gespräch", heißt es in dem Schreiben, "wie das NRW-Forum Düsseldorf weitergeführt werden kann, und sind bereit, dies nach Kräften zu unterstützen." Zu den Unterzeichnern gehören prominente Persönlichkeiten der Kunstszene wie Gabriele Henkel und die Sammlerin Nadine Schatz-Grandjean.

Auch Modeunternehmer wie Susanne und Stefan Asbrand-Eickhoff haben unterschrieben, Chocolatier Heinz-Richard Heinemann und die Schauspielerin Jenny Jürgens. Seitens der Künstlerschaft erheben Mischa Kuball und Bettina Rheims ihre Stimme — des Weiteren die Galeristen Daniela Steinfeld und Michael Cosar, Petra Schäpers vom Dorotheum, Karla Zerressen von der Langen Foundation und Kunstberater Helge Achenbach.

Mit Beginn des Jahres 2014 hat die Landesregierung ihren Zuschuss in Höhe von jährlich 650 000 Euro zum Betrieb des Forums aufgekündigt. Danach müsste die Stadt alleine aufkommen, die bisher 450 000 Euro gab. Ohne den Anteil des Landes stand die Zukunft des Hauses in den Sternen, zumal zeitgleich die künstlerischen Leiter, Werner Lippert und Petra Wenzel, ihren Rückzug erklärten. Seit kurzem wird die Idee diskutiert, das NRW-Forum dem Museum Kunstpalast anzugliedern als ein künftiges Zentrum für Fotografie und Neue Medien.

Doch die Düsseldorfer Kunstszene will das nicht hinnehmen. Schon seit Wochen wird die Entscheidung kritisiert. Auf Facebook versammeln sich Stimmen, die zur Rettung des einmaligen Konzeptes aufrufen. Nun hat sich eine Initiative NRW-Forum gegründet und als Erste-Hilfe-Akt den Brief formuliert, der in Kopie auch an den Kulturdezernenten geht.

Von Martin Roth, dem Direktor des Londoner V&A Museums, lägen Zusagen zu weiteren Kooperationen vor, sagt die Galeristin Daniela Steinfeld, die Koordinatorin der Initiative ist. Zwischen den Häusern von Roth und Lippert gab es bisher schon fruchtbare Zusammenarbeit, zum Beispiel die Vivienne-Westwood-Show, die in beiden Städten Publikum zog.

Sogar Werner Lippert würde sich noch einmal umstimmen lassen angesichts der nicht nachlassenden Empörung, die ihm natürlich gefällt. "Ein Jahr dranzuhängen, bis ein neuer Mann gefunden ist, könnten wir uns derzeit vorstellen", sagte Lippert gestern auf Anfrage.

(RP/ila)
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