Düsseldorf Fünf Gründe für den Besuch des Open Source

Düsseldorf · Am Samstag gibt es die nächste Ausgabe des Festivals auf der Galopprennbahn in Grafenberg. Ein Besuch in Grafenberg lohnt sich. Nicht nur wegen Headliner Max Herre. Fünf Gründe.

Das Open-Source-Festival in Düsseldorf 2013
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Das Open-Source-Festival in Düsseldorf 2013

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Foto: TONIGHT.de/Dariusz Misztal

Der Sonnenuntergang über der Hauptbühne des Open Source Festivals gehört zu den schönsten Momenten im Düsseldorfer Popjahr, und am Samstag ist es wieder so weit, da gibt es die neunte Ausgabe des Festivals auf der Galopprennbahn in Grafenberg. Man sollte unbedingt mit dem Bus kommen, denn die Fahrt hinauf ist schon ein Ereignis, weil man im Shuttle-Bus, der am Staufenplatz startet, garantiert auf Bekannte trifft oder doch zumindest auf Menschen mit demselben Musikgeschmack, und denen prostet man bekanntlich besonders gern zu.

Das Programm ist in diesem Jahr ziemlich gelungen, man kann großartige Entdeckungen machen, die es in Düsseldorf in dieser Dichte sonst selten gibt, und besonders freuen darf man sich auf die folgenden Künstler:

Max Herre Der Headliner des Festivals tritt um 21.30 Uhr auf der Hauptbühne auf. Max Herre reist mit Orchester an. Joy Denalane kommt mit auf die Bühne, Afrob und einige andere. Herre wird die großen Titel seiner Gruppe Freundeskreis bringen, "Esperanto", das wunderbare "Mit Dir" und natürlich "Anna". Das ist HipHop und mehr noch Soul, aber am meisten Gemeinschaftsmusik - auf jeden Fall ideal als Soundtrack für den Sonnenuntergang an diesem Ort. Herre tritt mit demselben Konzept übrigens im September am ausverkauften Tanzbrunnen in Köln vor 11000 Fans auf; man hat nun also die Gelegenheit, ihn vorab zu erleben. Ein Interview mit Max Herre gibt's hier!

Dean Blunt Mit dem Briten Dean Blunt ist den Machern des Open Source eine großartige Verpflichtung gelungen. Man kann gar nicht so genau sagen, wo man diese Musik einordnen soll: House, Techno, Elektro oder Avantgarde? Mit seiner früheren Partnerin Inga Copeland bildete der enigmatische Blunt das Duo Hype Williams, deren Platten all jene begeisterten, die sich für elektronische Musik interessieren. Nun macht er alleine weiter, collagiert Folk-Gitarre und Anrufbeantworter-Ansagen mit schläfrigen Beats und Synthesizer-Flächen zu düster vernebelten Klanglandschaften. Er sucht stets nach dem Groove, nach der Pointe, und ihm ab 22.15 Uhr auf der Carharrt-Bühne zuzusehen, dürfte spannend werden.

Douglas Dare Das Album "Whelm" des Londoners Douglas Dare gehört zu den bemerkenswerten Veröffentlichungen des Frühjahrs. Wer James Blake mochte, wird auch Dare mögen: Er ist einer dieser melancholischen Radiohead-Fans, die feine Pianoakkorde zwischen schwere Beats streuen und dazu über das Misslingen der Liebe klagen. Douglas Dare spielt um 16 Uhr auf der Carharrt-Bühne.

Panda Bear Wer den Namen Panda Bear noch nie gehört hat, besitzt womöglich dennoch eine Platte, auf der er mitgewirkt hat. Der Mann aus Baltimore gehört nämlich der Indie-Band Animal Collective an, und auch auf der aktuellen Platte von Daft Punk, "Random Access Memories" ist er zu hören. Er tritt um 20.30 Uhr auf der Carharrt-Bühne auf, und er wird dort dieses tun: Melodien erforschen. Panda Bear findet sie im Sampler, in den Rhythmen karibischer Folklore, und was ihn mit den zuvor Genannten eint, ist der Verzicht auf jegliche Genrezuschreibung: Das Open Source ist den Spielern gewidmet, den Freigeistern der Gegenwartsmusik.

Bar Der Bandname Bar steht für "Band am Rhein", und dahinter verbergen sich Lucas Croon von der Gruppe Stabil Elite und seine Freundin Christina Irrgang. Sie spielen Synthie-Pop mit Vorliebe für die 80er Jahre. Sehr elegant, sehr stilvoll und verliebt. Bar werden ab 15 Uhr auf der Carharrt-Bühne zu erleben sein.

(RP)
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