Düsseldorf Neue Konzerte in der Neanderkirche

Düsseldorf · Mit einem guten Monat Verspätung begannen die Sommerlichen Orgelkonzerte in der Neanderkirche. Nach einer "gelungenen Renovierung", wie der musikalische Hausherr Sebastian Klein bei der Begrüßung sagte, sowie einer umfassenden Begutachtung der Orgel spielte er nun selbst das Eröffnungskonzert des 50. Jahrganges dieser Konzertreihe. Feiern will man allerdings erst 2016, 50 Jahre nach den ersten "Sommerlichen" in der Neanderkirche. Dann sollen auch die "Auffrischungsmaßnahmen" fertig sein, der sich die Rieger-Orgel unterziehen muss. Neben einer Generalreinigung soll es etwa neue Klaviaturen und einen größeren Motor geben.

Die Ungeduld der treuen Zuhörer war so groß, dass schon vor Beginn des Konzerts kein Platz mehr frei war und viele stehen mussten. Zu hören bekamen sie: Musik aus dem deutschen Barock, aus der deutschen und schließlich aus der französischen Romantik. Buxtehude, Pachelbel, natürlich Bach, Rheinberger und Dubois - alles Musik, die zu den Leib- und Magenspeisen sowohl der spielenden als auch der zuhörenden Orgelfreunde gehört.

Die Freude am Musizieren der Präludien und Fugen von Buxtehude und Bach teilte sich in heiteren, ja leichtfüßig gespielten Wendungen mit. Die Fülle an Fantasie in einem Variationenwerk von Pachelbel fand in Sebastian Kleins spieltechnischen Differenzierungen und dem weiten Spektrum an musikalischen Charakteren ihre Entsprechung. Bei Rheinberger hätte Klein die Zügel da und dort mehr schießen lassen dürfen. Sein Sinn für die satten Harmonien und strömenden Melodien fand indes seinen Ausdruck. Mit dem Schwung eines Rausschmeißers entwickelte die abschließende Toccata von Theodore Dubois dann aber genau diesen Sog hin zum Höhepunkt des Konzertes.

(RP)
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