Neue CD von Bufiman Mit DJ Jan Schulte in die Galaxie der Maultrommel

Düsseldorf · Hinter dem Pseudonym Bufiman steckt der Düsseldorfer Musiker und DJ Jan Schulte. Jetzt hat er das Album „Albumsi“ vorgelegt.

Wohin die Reise auf dem neuen Album von Bufiman mit dem wunderbar wortspielerischen Namen „Albumsi“ geht, macht der Düsseldorfer gleich in seinem ersten Song klar. „Welcome to the Gala, Gala, Galaxy“ singt er da über herrlich holpernden, verspulten Drum-Grooves. Wo die alle herkommen, schiebt er gleich hinterher: „Stereo Samples.“ So ist der Ton gesetzt für die folgenden zehn Songs. Denn überall wittert man bekannte Hooklines, der Italo-Disco-Synthesizer schiebt sich einem unweigerlich ins Ohr, um dort zu verweilen, und ein jazziges Drum-Intro wird so gekonnt zerstückelt, dass daraus ein sich stetig hochschraubender Dancefloor-Hit wird. Am Höhepunkt des 13-minütigen Songs „Pantasy“ setzt dann herrlich unvermittelt der treibende Beat aus, und Panflöten und Glockenspiel übernehmen.

Hinter dem Pseudonym Bufiman steckt der Düsseldorfer Musiker und DJ Jan Schulte. Bekannt geworden ist er als „Wolf Müller“, einem nach eigenen Angaben „krautigen und experimentellen“ Projekt, während seine als Bufiman veröffentlichten Platten eher House-orientiert waren. Bis jetzt. Denn auf „Albumsi“ verbindet Schulte das Beste seiner beiden Egos: Abseitiges mit tanzbaren, geraden Beats mit Geklöppel, afrikanischen Voodoo-Groove mit der Ekstase des dunklen Dancefloors. Und dazwischen gibt es auf „Albumsi“ Schultes Lieblingsinstrument zu hören: die Maultrommel. Sie triebt die Songs wunderbar nach vorne. Erstaunlich, dass es fast 40 Jahre dauerte bis ein junger, weißer Düsseldorfer Musiker dieses archaische Rhythmusinstrument in die Tanzmusik einführte und es zu seinem Markenzeichen machte. Erschienen ist das Album auf dem Amsterdamer Label Deckmantel, eine der ersten Adressen für zeitgenössische Tanzmusik.

Zustande gekommen ist das erste Bufiman-Album auch, weil Schulte seinen Nebenjob in einem Tonstudio zugunsten der Musikkarriere aufgegeben hat. Als Profi, der vor allem an Wochenende mit Auftritten in Clubs auf der ganzen Welt sein Geld verdient, hatte er nun unter der Woche viel Zeit und Freiheit, an neuer Musik zu arbeiten, wie er erzählt. Erstaunlicherweise hat Schulte aber auch schon davor ein reichhaltiges Werk geschaffen. Mehrere Alben sind darunter, dazu kommt der hochgelobte Sampler „Tropical Drums of Deutschland“ sowie zahlreiche Remixe, unter anderem für den Miterfinder der Party-Insel Ibiza, Jose Padilla, oder viele seiner Düsseldorfer Musiker-Freunde. Dazu kommt noch das fantastische Album „The Nile Project“. Man kann also gespannt sein, in welche Galaxy die nächste Reise gehen wird.

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