Düsseldorfer Künstler Vladimir Trojević ist gestorben

Der Düsseldorfer Künstler Vladimir Trojević ist gestorben, wie seine Familie mitteilte. Er spiegelte Zeitgeschichte in seinen Werken. Seiner Wahlheimat Düsseldorf war er stark verbunden.

 1989 porträtierte Vladimir Trojevic den „Frühschoppen“ von Werner Höfer (M.) in einem 190 mal 270 Zentimeter großen Öl-Gemälde. Foto: galerie

1989 porträtierte Vladimir Trojevic den „Frühschoppen“ von Werner Höfer (M.) in einem 190 mal 270 Zentimeter großen Öl-Gemälde. Foto: galerie

Foto: galerie

Vor ziemlich genau einem Jahr zeigte die ehemalige Galerie Hans Mayer am Grabbeplatz noch eine große Werkschau Vladimir Trojevićs. Es war ein repräsentativer Querschnitt einer 150 Arbeiten umfassenden Sammlung, die sich in Obhut der Galerie befindet.

Drei Städte haben das Leben des Künstlers beeinflusst: Belgrad, Paris und Düsseldorf. 1931 in Belgrad geboren und aufgewachsen, zog es Vladimir Trojević während des Studiums an die Seine. Aber Düsseldorf wurde schließlich seine Wahl-Heimat. In der Landeshauptstadt lebte er über fünf Jahrzehnte bis zu seinem Tod.

Seine Bilder waren immer ganz nah dran an den Themen, die ihn umtrieben und bis heute relevant sind. Er schaute genau hin und spiegelte Zeitgeschichte mit ihren politischen oder gesellschaftlichen Entwicklungen in Öl-Gemälden, Skizzen und Aquarellen wider. Wie ein roter Faden zog sich seine Faszination für die ambivalente Beziehung des modernen Menschen zu Natur und Technik durch sein Werk. Er sparte nicht an Kritik am Umgang mit den Regenwäldern Brasiliens, dokumentierte seine Sicht auf eine multikulturelle Gesellschaft, die Entwicklungen im Ostblock während des Kalten Krieges oder den wirtschaftlichen Aufschwung im arabischen Raum.

Auch Düsseldorf widmete Trojević einen Bilder-Zyklus, der die wilde Punk-Phase der Ratinger Straße den Schicki-Micki-Flaneuren auf der Kö gegenüberstellte.

In den 1980ern bekam Vladimir Trojević vom damaligen Oberbürgermeister den Auftrag, 100 bekannte Düsseldorfer zu porträtieren. 1989 war es dann Papst Johannes Paul II., den er malte und in der Maximiliankirche ausstellte.Nun ist Vladimir Trojević 90-jährig gestorben.

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