Nach Corona-Absagen Kunstmesse Art Düsseldorf feiert Comeback

Düsseldorf · Corona hat auch Kunstmessen lange einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun geht die Art Düsseldorf nach dreimaliger Verschiebung erstmals wieder an den Start. Die Veranstalter hoffen trotz des Ukraine-Krieges auf ein gutes Geschäft.

Kunstmesse Art Düsseldorf 2018 im Areal Böhler
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Kunstmesse Art Düsseldorf 2018

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Foto: dpa/Christophe Gateau

Nach zweieinhalb Jahren Pause wegen der Corona-Pandemie kann die Kunstmesse Art Düsseldorf am Freitag (8. April) mit ihrer vierten Auflage starten. Bis Sonntag zeigen mehr als 80 Galerien aus dem In- und Ausland im Areal Böhler moderne und zeitgenössische Kunst. Als Konsequenz aus der Pandemie setzt die Art Düsseldorf dabei stark auf digitale Angebote.

So habe die Messe 50 sogenannte „Art Guides“ engagiert, die Sammlerinnen und Sammler virtuell per Video an die Stände brächten, sagte Messe-Direktor Walter Gehlen am Dienstag. Die angebotenen Kunstwerke können auch online reserviert und gekauft werden. Besucher können sich per Klick auch virtuell an offenen Führungen über die Messe beteiligen. Das Interesse, eine Kunstmesse wieder „in echt“ zu besuchen, sei aber auch sehr groß, sagte Gehlen.

Die Art Düsseldorf sieht sich weiterhin als regional verankerte Kunstmesse. So kommen allein 25 Galerien aus dem Rheinland und mehr als die Hälfte der Aussteller aus der Region. Darüber hinaus sind Galerien aus Berlin, München, Frankfurt, Hamburg und Leipzig vertreten. Auch Aussteller aus den deutschen Nachbarländern sowie aus New York, Paris und Istanbul zeigen ihr Angebot.

Negative wirtschaftliche Konsequenzen befürchtet Gehlen durch den russischen Krieg in der Ukraine. „Davon wird der Kunstmarkt nicht verschont bleiben“, sagte er. Und: „Der momentan insgesamt politisch und gesellschaftlich schwierige Kontext wird auf jeden Fall dazu führen, dass relevante Marktteilnehmer nicht mehr so mobil sind wie vor der Pandemie.“

Insofern seien Kunstmessen gut aufgestellt, die sich wie die Art Düsseldorf in einer starken Region mit zahlreichen Sammlern befänden. Die Messe wolle außerdem einen Beitrag zur Unterstützung der Ukraine leisten und habe zu Spenden aufgerufen.

Unterstützt wird die Art Düsseldorf aus dem Corona-Rettungsprogramm „Neustart Kultur“ des Bundes. Damit seien Standpreise für Galerien bis zu 70 Prozent rabattiert worden. „So wurde das finanzielle Risiko der Aussteller reduziert, in Zeiten, in denen eine Planbarkeit des Messeerfolges nicht gegeben ist“, sagt Gehlen.

Inzwischen wird die Art Düsseldorf als willkommene Ergänzung zur größten deutschen Kunstmesse Art Cologne gesehen. Denn an wohlhabender Kundschaft herrscht im Rheinland und in den Benelux-Staaten kein Mangel. Zuletzt gab es die Art Düsseldorf im November 2019 - dann wurde sie wegen der andauernden Corona-Pandemie dreimal verschoben. Zur dritten Auflage kamen 2019 laut den Veranstaltern rund 40.000 Besucher.

(csr/dpa)
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