Lesung in Düsseldorf Klüpfel und Kobr: Reisende in Sachen Thriller

Eine Thriller-Lesung, aber lustig: Michael Kobr und Volker Klüpfel nehmen ihr neues Genre noch nicht ganz so ernst. Die beiden Autoren, die seit mehr als 15 Jahren über den tollpatschigen Allgäuer Kommissar Kluftinger schreiben, haben im November vergangenen Jahres ihren ersten Thriller herausgebracht und touren derzeit durchs Land.

Im Savoy stellten sie „Draußen“ mit gespielter Planlosigkeit vor: „Wir haben sowas noch nie gemacht. Wie geht das eigentlich? Wie viele Tote wünscht ihr euch?“, fragten sie das Publikum.

Immerhin hatten sich die beiden um die passenden Requisiten bemüht. Mit Nebelmaschine, Rockmusik und Tarnkleidung versuchten sie, „Thrilleratmo“ herzustellen. So richtig klappen wollte das nicht, dafür waren die beiden zu sehr damit beschäftigt, über die Seltsamkeiten ihres neuen Genres zu diskutieren. Wie ein altes Ehepaar unterbrachen sie sich immer wieder, Versuche, den eigenen Thriller ernst zu nehmen, scheiterten: „Nachdem wir zu Recherchezwecken an einem Survival-Camp teilgenommen haben, wollten wir unser Buch eigentlich ‚Drinnen’ nennen“, sagte Kobr.

„Original-Aufnahmen“ des Survival-Kurses zeigten, wieso: Überfordert mit Kompass und Himmelsrichtungen finden sie sich nur mit Google Maps im verlassenen Wald zurecht, das eigene Zelt können sie nicht aufbauen, Kniffel haben sie auch vergessen. Nach nur einem Tag haben die beiden genug vom surviveln. Zu kalt und zu dunkel.

Gelesen wurde natürlich auch. Kobr und Klüpfel konzentrierten sich dabei auf den Handlungsstrang der Protagonistin Cayenne, die mit ihrem Bruder Joshua und ihrem Ziehvater Stephan irgendwo in einem verlassenen Waldgebiet in Brandenburg lebt. Cayenne wird angegriffen und überlebt nur knapp, das Trio flüchtet und gerät in die Survival- und Prepperszene. Statt einer klassischen Lesung boten Kobr und Klüpfel eine Mischung aus Comedy, Kabarett und Thriller. Dem Publikum hat’s gefallen.

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