Zum 80. Geburtstag Kunsthalle plant Polke-Austellung

Sigmar Polke würde in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiern. Aus diesem Anlass findet im November eine Schau zu Ehren des Künstlers statt.

 Sigmar Polke.

Sigmar Polke.

Foto: Bußkamp, Thomas (tbu)

(H.M.) Sigmar Polke wäre in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass initiiert seine Tochter Anna unter dem Titel „Produktive Bildstörungen“ eine Jubiläumsausstellung ab 13. November in der Düsseldorfer Kunsthalle. Polkes Lust an der Täuschung war legendär. Seine Kunst basierte auf Manipulation, Mehrfachbelichtungen, Farbexperimenten, Druckfehlern und nicht zuletzt auf Veränderungen durch chemische Eingriffe. Damit beeinflusste er gleich mehrere Generationen, wobei acht Künstler beispielgebend in der Ausstellung und in einem Festival mit der Kunstakademie vertreten sind.

Der Künstler, der im niederschlesischen Oels zur Welt kam, hat enge Beziehungen zu Düsseldorf. Hier absolvierte er von 1959 bis 1960 eine Glasmalereilehre, heiratete und studierte bis 1967 an der Akademie bei den informellen Malern Karl-Otto Götz und Gerhard Hoehme. 1963 saß er mit Konrad Lueg und dem Kommilitonen Gerhard Richter im Düsseldorfer Möbelhaus Berges und persiflierte den Sozialistischen Kapitalismus der DDR und den allgemeinen Kaufrausch der BRD in einer Aktion, die sich Kapitalistischer Realismus nannte. 1968 stellte er Dürers Hasen auf eine karierte Wolldecke und 1970 konturierte er ihn mit einem Gummiband. Als er 2010 in Köln starb, gehörte er zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart.

Anna Polke, das zweite Kind von Karin und Sigmar Polke, wurde 1964 in Düsseldorf geboren und lebte hier acht Jahre. Nach der Trennung der Eltern wuchs sie überwiegend bei der Mutter in Berlin auf, absolvierte ein Schauspielstudium in Hamburg und war später an Häusern in Darmstadt und Hamburg tätig; seit 1992 spielt sie am Theater in Oberhausen. 2018 gründete sie die Anna-Polke-Stiftung, um das Werk ihres Vaters lebendig zu halten. Die Stiftung vergibt jährlich Stipendien für wissenschaftliche Forschungsvorhaben, die neue Perspektiven auf sein Werk eröffnen sollen. Sie baut ein Stiftungsarchiv auf, plant Symposien, Ausstellungen, Publikationen sowie ein Oral Art History-Projekt.

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