Düsseldorf Kunstakademie: Heftige Kritik an Rektorin McBride

Düsseldorf · Der Unmut über Rita McBride, der sich in der Professorenschaft an der Düsseldorfer Kunstakademie entwickelt hat, hat sich in der letzten Senatssitzung entladen. Mit großer Mehrheit hat der Senat der Kunstakademie seiner Rektorin das Monopol auf die Einberufung dieses "Parlaments", das in der Akademie die wesentlichen Beschlüsse fasst, entzogen.

 In ihrer Muttersprache hat Rita McBride heftige Kritik geübt.

In ihrer Muttersprache hat Rita McBride heftige Kritik geübt.

Foto: Andreas Endermann

Stein des Anstoßes waren die ohne Information der Prorektoren im Sommer vergangenen Jahres freihändig angestellten "Semesterprofessoren" und die von McBride nicht mehr durchgeführten Senatssitzungen.

"I hate the Senat", soll die Rektorin in ihrer Muttersprache öffentlich gesagt und seit Juli 2014 einfach keine Sitzung mehr abgehalten haben. Rita McBride habe lieber mit Provisorien gearbeitet, heißt es aus Senatskreisen.

Die offiziellen Berufungen wurden sodann bewusst verschleppt, um mit Provisorien zu regieren, lautet der Vorwurf. Es habe auch keinen Informationsfluss zwischen Rektorin und den anderen Professoren gegeben, heißt es weiter aus dem Umfeld des Senats. Das bedeute für eine lebendige Akademie den Tod. Viele weitere Verwaltungsdinge seien in der Vergangenheit so schief gelaufen, dass die beiden Prorektoren bereits Anfang Dezember ihre Rechtsaufsicht wahrgenommen und die Rektorin in ihre Schranken verwiesen haben.

In einem Brief an alle Senatsmitglieder forderten sie die Wiederherstellung der Gewaltenteilung zwischen Senat und Rektorat. Am 28. Januar intervenierte sogar das vorgesetzte Wissenschaftsministerium. In einem Schreiben, das auch den Senatsmitgliedern zuging, forderte es die Neuausschreibung der Stelle des Kanzlers, die McBride offenbar auch auf kleinem Dienstweg erledigten wollte. Insider sprechen von einzigartigen Vorgängen in der Geschichte der Akademie.

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