Veranstaltungs-Tipp Kultur für Kurzentschlossene

Düsseldorf · Schauspiel, Artisten, Comedian, hinter den Kulissen, Männerversteher und Tanz - sechs Veranstaltungen, für die es im Laufe der Woche noch Karten gibt.

Rasante und poetische Artistik in einer Küchenkulisse wird beim Düsseldorf Festival geboten.

Rasante und poetische Artistik in einer Küchenkulisse wird beim Düsseldorf Festival geboten.

Foto: Alexandre Galliez

Die Verwandlung Als der arbeitsmüde Handlungsreisende Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwacht, findet er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt. Samsa versteht die Welt nicht mehr, und die Welt versteht ihn nicht mehr. Er selbst könnte damit leben, aber seine Familie will das Untier nur noch loswerden. Kafkas Erzählung "Die Verwandlung" feiert am Donnerstag, 19.30 Uhr, Premiere im Schauspielhaus.

Deutschlandpremiere Im Rahmen des Düsseldorf Festival entfacht Kanadas Exportschlager "Les 7 Diogts de la Main" in Sachen Neuer Zirkus unter dem Motto "Life happens in the kitchen" ein kulinarisches Feuerwerk in einer überdimensionalen Küche. Da wird mit Löffeln jongliert, in Mehl gebadet, geliebt und gelebt. Es ist sinnlich und umwerfend lustig, was die Artisten der Truppe da veranstalten. Aufführungen sind am Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag, 20 Uhr, im Theaterzelt am Burgplatz.

Zwischen Ghetto und Germanen Zum ersten Mal ist der in Bielefeld aufgewachsene Abdelkarim am Donnerstag, 20 Uhr, im Zakk zu erleben. Authentisch und selbstironisch erzählt der Marokkaner Geschichten aus seinem Leben. Das geht bei ihm ganz ohne vordergründige Gags. Aber es macht ihm sichtlich Spaß, Klischees gegen den Strich zu bürsten. Sein Programm bewegt sich irgendwo zwischen der Sonne Marokkos, dem Bielefelder Ghetto und deutscher Präzision.

Hinter den Kulissen Die Opernwerkstatt gibt am Freitag, 18 Uhr, Einblick in die erste Neuproduktion der Spielzeit. Das Regieteam erläutert im Gespräch mit Anne do Paço seine Sicht auf Richard Strauss' "Arabella", die sich vor Verehrern kaum retten kann.

Das Hassknecht-Prinzip oder wie werde ich in zwölf Schritten zum Choleriker. Das verrät Gernot Hassknecht am Samstag, 20 Uhr, im Savoy Theater. Innerhalb kurzer Zeit avancierte er zum Kult-Star der ZDF Heuteshow: Gernot Hassknecht. Für viele Fans ist er die Stimme der ungehörten Masse. Hassknecht gilt als Sprachrohr, wenn es darum geht, Frust und Ärger über die Missstände in unserem Land lautstark auf den Punkt zu bringen. Es gibt nur wenige Menschen, die ihre Meinung unsachlich und trotzdem auf den Punkt bringen können.

Hallo! Martin Zimmermann ist Bewegungskünstler, theatralischer Tüftler und halsbrecherischer Möchtegern. Nach 20 Jahren gemeinsamer künstlerischer Arbeit im Schweizer Kollektiv Zimmermann & de Perrot bringt der Choreograph und Regisseur mit "Hallo" sein erstes Solostück auf die Bühne. Der Künstler, der in seinem Spiel an die burleske Stummfilmästhetik der 20er erinnert, schafft für seine tragikomische Figur einen Raum, der aus dem Rahmen fällt: Dort erwachen Objekte zum Leben, die Welt gerät aus den Fugen, Magie wird spürbar. Er faltet seinen Körper zusammen und nimmt seine Zuschauer mit in eine absurde Zirkuswelt. Diese Veranstaltung des Düsseldorf Festival ist Freitag, Samstag und Sonntag im Tanzhaus NRW zu sehen.

(RP)
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