Düsseldorf Kuchen gab es auch: Spielarten-Festival im FFT

Düsseldorf · Kein Märchen war es, mit dem das Spielartenfestival im FFT begann, auch wenn das Stück so hieß und am Anfang mit Echo unterlegte Märchenfragmente ertönten. Denn Hengel Abbeg Produktionen widmen sich in "Kein Märchen" der Lebenswelt von vier realen Personen. Und dennoch hat es etwas Märchenhaftes, denn es geht um Wünsche und Träume. Und um Geld. Denn Geld in Hülle und Fülle, das ist doch auch märchenhaft.

Unter der Regie von Ruth Hengel schlüpft die Tänzerin Judith Abbeg in die Rollen von Interview-Partnern, deren Stimmen auch aus dem Off zu hören sind. Sie macht das wunderbar, wechselt vom zehnjährigen Mädchen bis zur Rentnerin, vom Bettler bis zum Manager. Der eine verdient Geld vor dem Supermarkt, der andre hat mehr als er ausgeben kann, und die ganz Junge hat einen Traum: sie will ein Restaurant eröffnen. Ganz nebenbei hält Abbeg auch einen Vortrag über die Grundlagen des Kapitalismus und stellt Fragen nach dem Glück. So heißt die Vorstellung auch in voller Länge: "Kein Märchen. Ein Stück über die Zeit. Und das Geld. Und das Glück?" Denn um das Verhältnis dieser drei Variablen Zeit, Geld und Glück geht es in dieser spielerischen Auseinandersetzung, die Kinder ab zehn und Erwachsene faszinieren kann. Kuchen gab es auch noch.

Ein gelungener, witziger und nachdenklicher Auftakt für das Spielarten-Festival. In Düsseldorf gibt es im FFT unter anderem noch am 30. September um 10 Uhr "Taksi to Instanbul" (ab 10 Jahren), am 1. Oktober um 10 Uhr "Tinte ist schwärzer als blau" (ab 6) und am gleichen Tag um 19 Uhr "Kafka - der Prozess" (ab 15).

(RP)
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