Kristof Magnusson im Salon des Amateurs Der Malerfürst, ein Förderverein und Kunstfreundin Ingeborg

Düsseldorf · Bei den Literaturtagen hat Kristof Magnusson seinen aktuellen Roman „Ein Mann der Kunst“ vorgestellt. Ein Buch über den manchmal auch skurrilen Kunstbetrieb.

 Kristof Magnusson im Salon des Amateurs

Kristof Magnusson im Salon des Amateurs

Foto: Claudia Hötzendorfer

Kristof Magnusson liebt Kunst, und er ist ein guter Beobachter. Beides floss in seinem aktuellen Roman „Ein Mann der Kunst“ ein, den er jetzt im Salon des Amateurs bei den Düsseldorfer Literaturtagen vorstellte.

„Ich bin ein Fan“, sagt der Autor von sich selbst, wenn es um Kunst geht. Der Norddeutsche mit skandinavischen Wurzeln besucht mit Begeisterung Vernissagen und Ausstellungen. Was er da so beobachtet und erlebt, verdichtete er in seinem kurzweiligen Roman „Ein Mann der Kunst“. Hauptfigur in seiner Geschichte ist der Malerfürst K.D. Pratz, geboren in Düsseldorf, Sohn eines bekannten Architekten, der sich vom Weltlichen abgewandt hat in einer Burg am Rhein verschanzt. Dort suchen ihn die Mitglieder eines Fördervereins auf, die ihm einen Museumsneubau widmen möchten.

Im Gespräch mit Maren Jungclaus vom Literaturbüro NRW und Gregor Jansen, seit rund zehn Jahren Leiter der Kunsthalle, gibt Magnussen Einblick in seine Schreibwerkstatt. Zwei bis drei Jahre arbeitet er an einem Roman, berichtet der Schriftsteller. Er nimmt sich viel Zeit für die Recherche und feilt lange an seinen Figuren. Zu K.D. Pratz haben ihn Maler der Generation inspiriert, die ihre Vornamen gerne mit Initialen abkürzten, um sich interessanter zu machen.

Er finde es spannend, sagt Magnusson, wie unterschiedlich Kunst wahrgenommen wird. Da träfen Welten aufeinander, wenn selbst radikalste kreative Ausbrüche vom Publikum in der „gediegenen“ Atmosphäre eines Museums rezipiert würden. Eine besondere Stellung nähmen dabei die Förderer ein, die – da sind sich Autor Magnusson und Kunsthallenleiter Jansen einig – sich gerne im Glanz der Stars in der Szene sonnen.

 „Für die Recherche musste ich mich zwar nicht inkognito in einen Förderverein einschmuggeln, aber seitdem das Buch erschienen ist, bin ich mehrfach angesprochen worden, ob ich nicht einem beitreten möchte“, gibt er augenzwinkernd zu.  Die Mitglieder eben eines solchen Zusammenschlusses zur Unterstützung der Kunst spielen eine weitere Hauptrolle in seinem Roman. Interessiert habe ihn auch, so Magnusson, wie jemand im Verlauf seiner Karriere vom Kunstbetrieb konditioniert werde.

Seine Sprache ist sehr bildhaft. Man sieht sie förmlich vor sich, die Kunstfreundin Ingeborg – die eine Chance sieht, ihrem Idol nahe zu kommen, und den zurückgezogen lebenden Maler Pratz, der seine ablehnende Haltung den Kunstfreunden gegenüber auf Dauer nicht durchhalten kann.

Der Rhein spielt im Buch eine weitere Hauptrolle. „Ich liebe diesen Fluss, und meine Geschichte konnte nur dort und auf einer dieser Burgen an seinem Ufer spielen“, schwärmt der Autor. 

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