Tonhalle Konzerte für Schwangere

Düsseldorf · Kuschelige Kissen, Yogamatten, ein Wellness-Tee: So werden Konzertbesucher in der Düsseldorfer Tonhalle eigentlich nicht empfangen. Bei der Reihe "Ultraschall", die ab September wieder in der Rotunde im Foyer stattfindet, ist aber alles anders. Denn das Publikum sind werdende Mütter und noch ungeborene Konzertbesucher – die Babys in ihrem Bauch.

 Bei diesem Konzert hört auch das Baby im Bauch mit.

Bei diesem Konzert hört auch das Baby im Bauch mit.

Foto: NGZ

Kuschelige Kissen, Yogamatten, ein Wellness-Tee: So werden Konzertbesucher in der Düsseldorfer Tonhalle eigentlich nicht empfangen. Bei der Reihe "Ultraschall", die ab September wieder in der Rotunde im Foyer stattfindet, ist aber alles anders. Denn das Publikum sind werdende Mütter und noch ungeborene Konzertbesucher — die Babys in ihrem Bauch.

"Die Idee zu der Reihe gehört zum Konzept unseres Intendanten Michael Becker, Konzerte für Menschen von minus null bis 100 Jahren anzubieten", sagt Sophie Schwödiauer, Soloharfenistin der Düsseldorfer Symphoniker und verantwortlich für das Konzept von "Ultraschall". Vor allem wohl sollen sich die Mütter in ihren Konzerten fühlen, sagt Sophie Schwödiauer. "Wir spielen meist nur zu zweit. Mal Harfe mit Flöte, mal mit Cello oder Violine. Das hat einen sehr intimen Charakter und bringt viel Ruhe." Schwödiauer sucht Stücke von Bach, Mozart oder Debussy, die nicht "zu aufgeregt", aber trotzdem abwechslungsreich sind und Spaß machen. "Da kann dann auch mal ein Tango dabei sein."

Durch die Musik, aber auch durch die Yoga-Übungen, die das Konzert begleiten, sollen die Frauen sich treiben lassen. "Als ich im vergangenen Jahr mit meiner Tochter schwanger war, habe ich nicht nur Harfe gespielt, sondern war auch als Zuhörerin bei ,Ultraschall' dabei. Und da habe ich am eigenen Leib gespürt, wie die Musik auf die werdende Mutter und auch das Kind wirkt. Man fühlt sich, als würde man hochschwanger im Wasser treiben, und kann sich fern des Alltags einmal ganz auf sich und sein Baby konzentrieren", sagt Sophie Schwödiauer.

Zwar ist umstritten, ob Musik eine fördernde Wirkung auf ein Kind im Mutterleib haben kann, fest steht aber, dass ein Fötus schon im vierten Schwangerschaftsmonat gut hören kann. "Die Babys reagieren sehr unterschiedlich auf die Musik", hat die Solo-Harfenistin an sich selbst und im Gespräch mit anderen werdenden Müttern beobachtet. "Meine Tochter etwa ist sehr ruhig geworden, sobald sie klassische Musik gehört hat — auch im Orchestergraben." Das Wohlbefinden der Mütter, so die Konzertpädagogin Ariane Stern, steht im Vordergrund der "Ultraschall"-Reihe. Deshalb muss sich auch niemand in enge Sitzreihen quetschen; stattdessen gibt es Kissen und Matten, man kann liegen, sitzen, sich bewegen, Tee trinken.

INFO "Ultraschall 1" am Dienstag, 13. September, 17.30 Uhr in der Tonhalle. Es spielen: Sophie Schwödiauer, Harfe, und Kathrin Jöris, Flöte. Yoga: Anjutta Thiel. Eintritt: 15 Euro. Weitere Termine der Reihe: 15. November, 10. Januar

(RP)
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