Düsseldorf King Khan macht das Zakk zur größten Sauna der Stadt

Düsseldorf · Für Hitze im Publikum sorgten King Khan & The Shrines an diesem Wintertag im Kulturzentrum Zakk. Noch bevor die Band auf die Bühne trat, war Begeisterung spürbar; die Besucher riefen den Namen des "King", und zwar bereits während des Auftritts der angenehm nach The Cure klingenden Vorband Tracy Bryant.

Frenetisch, wie man so sagt, war dann auch der Jubel, als King Khan tatsächlich auftrat. Angefeuert von seiner achtköpfigen Band The Shrines schritt er auf die Bühne und eröffnete einen fulminanten Abend. In einem goldenen, mit Pailletten besetzten Oberteil, das leicht über seinem Wohlstandsbauch spannte, und einem ausladenden Federschmuck auf dem Kopf hatte er schon nach kurzer Zeit den Club in seiner Hand.

Genauso exzessiv wie er auf der Bühne tanzte, tanzte auch das Publikum vor ihm. Seine raue Stimme jaulte und brodelte, immer begleitet von der musikalischen Exzellenz der Shrines. Mit Keyboard und Saxophon in der Hand standen die Musiker plötzlich zwischen den Zuschauern und tanzten mit ihnen. Die anderthalb Stunden waren mehr ein Zusammenspiel aus Band und Publikum als ein klassisches Konzert, wo einer singt und die anderen gucken. Eine große Party, etwas Gemeinsames. King Khan selbst hatte sichtlich Freude an der Konversation mit seinen Fans, er erzählte Geschichten, stellte Fragen. Schön, wenn auch der Künstler selbst seinen Spaß hat.

Der Sound bedient sich in Rock'n Roll, Soul, Garagerock und Psychedelic. Zum Ende des Konzerts war die Temperatur im rappelvollen Club des Zakk auf Tropenniveau angestiegen. Da lag es nahe, dass King Khan für die Zugabe auf eine Reise in den "Jungle of Love" einlädt und noch ein weiteres Kostüm präsentiert. In nichts weiter gehüllt als eine blaue Unterhose mit Glitzersteinen und mit einem goldenen Umhang um die Schultern singt er noch vier Lieder, bevor er zur Verabschiedung ein letztes Mal in den Zuschauerraum steigt und sich vor seinem Publikum verneigt.

Man tut es ihm gleich. Und kehrt verschwitzt, aber selig lächelnd aus der größten Sauna der Stadt in die kalten Straßen Düsseldorfs zurück.

Selten fühlte sich Winter besser an.

(RP)
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