Junges FFT Tanztheater lässt Dämonen freien Lauf

Düsseldorf · Dämonen können Angst machen, müssen sie aber nicht. Das FFT bietet mit seinem neuen Stück jungen Menschen einen Raum zur Auseinandersetzung mit den eigenen negativen Gefühlen.

 In „Dämonen“ geht es um negative Emotionen.

In „Dämonen“ geht es um negative Emotionen.

Foto: Regina Rösing

Wir alle spüren Emotionen, manchmal kochen sie in uns hoch, an anderen Tagen bleiben wir gelassen, manche können sie unterdrücken, andere müssen sie rauslassen. Unsere negativen Gefühle können wir aber auch als Dämonen sehen, die uns steuern, uns wütend, traurig oder ängstlich machen. Um starke negative Gefühle und den Umgang mit ihnen geht es auch im dokumentarischen Tanztheater „Dämonen“, dass am Sonntag, 20. Februar, im Forum Freies Theater (FFT) seine Premiere feiert.

Ursprünglich wurden Dämonen in verschiedenen Mythologien und Religionen als Geister oder als eine Schicksalsmacht gesehen, die als warnende oder mahnende Stimme auftritt. Im christlichen Kontext wird ein Dämon eher als Handlanger des Teufels verstanden, welcher die Menschen erschreckt, bedroht und ihnen Schaden zufügt.

Im Jungen FFT werden Dämonen jedoch nicht im christlichen Sinne oder wie in einem Fantasyroman interpretiert, sondern eher als Verbildlichung von negativen Gefühlen. Eines ist jedoch klar: Wir müssen uns nicht schämen, denn Dämonen sind ein Teil von uns, der uns lebendig macht. In der Inszenierung geht es deshalb vor allem um die Fragen: Wie sieht mein Dämon aus? Was will er von mir? Spricht er mit mir? Tanzt er vielleicht sogar mit mir?

Das dokumentarische Tanztheater entstand aus Interviews und ist das Ergebnis einer intensiven Recherche mit Jugendlichen und Erwachsenen. Die Erkenntnis: Dämonen sind düster, dreckig, urig, dabei voller Lebensbejahung, Energie, Tanz und sinnlichen Bildern. In dem Stück von Hannah Biedermann (Regie), Ives Thuwis und Nora Vonder Mühll (Spiel und Tanz) gibt es für die Dämonen einen Begegnungsraum, in dem sie tanzen und gefeiert werden und dabei völlig furchtlos wahrgenommen werden können. Dennoch soll nicht die Ernsthaftigkeit des Themas verloren gehen. „Wir wollen mit dem Stück zeigen, dass es traurige und düstere Gefühle eben auch bei jungen Menschen gibt“, beschreibt Hannah Biedermann.

Dämonen ist Teil der Reihe „Play Full“. Hier dreht sich alles um performative Praktiken und forschende Ansätze im Theater für junges Publikum. Der Austausch zwischen Kinder und Jugendliche sowie den Künstlern und Pädagogen steht hier im Mittelpunkt.

Nach der Premiere am Sonntag, 20. Februar, 16 Uhr, finden am Montag und Dienstag, 21. und 22. Februar, vier weitere Vorstellungen statt, die jedoch reine Schulveranstaltungen sind.

(ele)
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