Düsseldorf Jim Knopf gratuliert Marionetten-Theater zum 60.

Düsseldorf · Seit 60 Jahren gibt es das Marionetten-Theater bereits in Düsseldorf. Zu diesem Jubiläum laden die Theaterleute nun - gemeinsam mit der Stadtsparkasse - in die Filiale an der Berliner Allee ein. Gezeigt wird indes weder Schauspiel noch Oper, sondern eine kleine Ausstellung.

Marionetten-Figuren hängen an der Decke und verleihen den eher kühlen Räumlichkeiten eine ganz eigene Atmosphäre. Neben Bildern von verschiedenen Produktionen kann man einzelne Szenenbilder aus dem Bühnenbild der "Jim Knopf"-Inszenierungen bewundern. Auch Schattenfiguren und Puppen aus bekannten Produktionen des Theaters sind ausgestellt.

Gezeigt wird originales Schnitzwerkzeug, mit dem die Puppen in den hauseigenen Werkstätten hergestellt werden. Das Theater blickt zurück auf seine Vergangenheit, die auf vielen Fotos dokumentiert ist. Eine Zeittafel umreißt die Geschichte des Hauses. Und die geht viele Jahrzehnte zurück.

Gegründet wurde die Bühne bereits im Jahr 1925 von den Brüdern Zangerle, damals allerdings unter dem Namen "Theater Rheinischer Marionetten" in Köln. Im Jahr 1956 kam es dann zu einer Wiedereröffnung an der Wallstraße in Düsseldorf. Zehn Jahre später zog man in den Palais Wittgenstein, wo bis heute gespielt wird. Weitere 20 Jahre später eröffnete Anton Bachleitner, der seit 1981 künstlerischer Leiter ist, das Theater als "Düsseldorfer Marionetten-Theater gemeinnützige GmbH" neu. Bis heute leitet Bachleitner das Haus.

Ein fünfköpfiges Spielerensemble haucht den Puppen Leben ein und entführt Besucher in die märchenhafte Welt der Marionetten. Pro Jahr gibt es mittlerweile rund 220 Vorstellungen.

Das Marionetten-Theater zeichnet sich dadurch aus, dass es vor allem Abendvorstellungen zeigt. Gespielt wird für Kinder, aber auch für Erwachsene. Aktuell zeigt das Haus ganze 22 eigene Inszenierungen. Zu den beliebtesten Produktionen gehören die Adaptionen der phantastischen Geschichten von Michael Ende, sagt Bachleitner. Darunter sind beispielsweise "Die unendliche Geschichte", "Der satanarchäolügengenialkohöllische Wunschpunsch" und natürlich "Jim Knopf". Michael Ende war zu Lebzeiten ein guter Freund des Theaters und hat durch die gut besuchten Stücke, die seine Geschichten erzählen, dem Haus aus der ein oder anderen finanziellen Notlage herausgeholfen. Eine Ausstellung, die von Höhen und Tiefen des Marionetten-Theaters erzählt.

Derzeit hat das Haus durch Brandschutzmaßnahmen unter einem Nutzungsverbot der Probebühne und Produktionsstätten zu leiden. Dadurch kann es in diesem und im kommenden Jahr wohl keine neue Inszenierung produzieren. Anton Bachleitner hofft, dass dieser Zustand nicht mehr lange anhält und man sich bald wieder neuenm Aufführungen zuwenden kann. Der normale Spielbetrieb geht weiter.

Spielzeit In der dritten Etage der Düsseldorfer Stadtsparkasse an der Berliner Allee, täglich von 7 bis 22 Uhr, Spielzeit bis zum 3. Oktober.

(RP)
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