Klavierabend in der Tonhalle Chopin zwischen Poesie und Revolution

Düsseldorf · Der kanadische Pianist Jan Lisiecki gibt in der Tonhalle einen reinen Chopin-Abend. Er spielt sieben Nocturnes sowie die gefürchteten Etüden op. 10.

 Der im Jahr 1995 geborene Pianist Jan Lisiecki.

Der im Jahr 1995 geborene Pianist Jan Lisiecki.

Foto: Christoph Köstlin/DGG

Dieser Tage kamen sie in zweifacher Ausfertigung auf den CD-Markt, was doppelt bemerkenswert war, denn normalerweise hört man sie nie im Verbund, sondern in Einzelversionen, als zarte Miniatur vor schwereren Brocken eines Klavierabends – oder als spätabendliche, verträumte Zugabe.

Die Nocturnes von Frédéric Chopin sind allerdings keine Kleinigkeiten, sondern dramatische Gebilde, ausgereift und vieldeutig. Der Engländer Stephen Hough (CD bei Hyperion) spielt sie herrlich intellektuell, ordnend, an Strukturen interessiert. Jan Lisiecki, der 1995 geborene kanadische Pianist mit polnischen Wurzeln, begreift sie (auf seiner CD bei der Deutschen Grammophon) als ausdrucksvolle Gesamtkunstwerke, in denen Chopin einen privaten, sehnsüchtigen Ton fand.

Nun kommt Lisiecki, der in Düsseldorf mittlerweile einen treuen Fankreis hat, abermals in die Tonhalle – und gibt einen reinen Chopin-Abend, der mit einem Block von sieben Nocturnes beginnt. Nach der Pause steigt Lisiecki dann in den Ring und spielt die großartigen Etüden op. 10 – zwölf Meisterwerke zwischen Expressivität (Nr. 3), stürmischem Wahnwitz (Nr. 4), kaltem Glitzern (Nr. 5) und Revolution (Nr. 12).

Info Dienstag, 15. Februar, 20 Uhr, Tonhalle, www.tonhalle.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort