Gastro-Tipp Italienische Küche seit 25 Jahren

Düsseldorf · Domenico und Remo Cecere sorgen in ihrem Lokal für südländisches Flair. Mit Erfolg: Das La Luce Due gibt es seit einem Vierteljahrhundert.

Wenn sich in Düsseldorf ein Italiener ein Vierteljahrhundert hält, dann muss er schon etwas Besonderes zu bieten haben. Domenico und Remo Cecere sind zwei Brüder, die ihr Lokal La Luce Due an der Dorotheenstraße mit Leidenschaft betreiben: Leidenschaft für die Gäste, Leidenschaft fürs Kochen und Leidenschaft für gute Weine. Diese Leidenschaft dankt ihnen das Publikum offenbar. Denn die 86 Plätze in dem typisch italienischen Ecklokal sind auch mitten in der Woche abends meist alle besetzt.

Die Freundlichkeit der Kellner ist überzeugend. Denn auch, wenn wir nicht reserviert haben und es sich im Lokal ein wenig knubbelt, finden die Herren für die Senioras noch geeignete Plätzchen. Dass es den gewünschten Wolfsbarsch nicht gab, rechnen wir mal dem guten Umsatz zu und wollen glauben, dass die Chefs täglich frisch einkaufen, worauf sie großen Wert legen. Dann kann schon mal etwas ausverkauft sein. Das Servierte schmeckte aber trotzdem ausgezeichnet - angefangen beim Brot mit Oliven und Aioli, begleitet von einem weißen Vermentino aus Sizilien, einem aromatischen Wein mit herbem Unterton, und einem Gelsi Bianco, einem nicht ganz so geläufigen fruchtigen Weißen aus Kalabrien.

Das Flusskrebs-Avocado-Tatar auf selbst gebeiztem Lachs (13,90 Euro) war ein wunderbar frischer Einstieg zu den schwarzen Taglierini mit Gambas und Meeresfrüchten in einer leichten roten Soße (14,90 Euro). Einfach perfekt. Ebenso die Lammkoteletts mit Gemüsebeilage (19,90 Euro), die einen Hauch des Südens durch die schöne Auswahl der typischen Kräuter wie Rosmarin und Thymian auf die Zunge zauberten. Ein bisschen zu hochpreisig empfanden wir das Birnen-Carpaccio mit Ziegenkäse und Walnusshälften in leichter Vinaigrette für 12,90 Euro. Wenngleich am Geschmack nichts auszusetzen war.

Das Geschäft der Gastronomie liegt den beiden Brüder aus Apulien im Südosten von Italien offenbar im Blut. Schon die Eltern hatten dort eine Trattoria, erzählt Domenico und verweist auf die alten Schwarz-Weiß-Fotos aus den 1960er Jahren an der Wand. Verwandte hatten den beiden Restaurant-Besitzern damals als jungen Männern den Weg nach Düsseldorf geöffnet und geebnet. Für Domenico ist seine Wahlheimat eine der schönsten Städte Deutschlands, aus der er nicht mehr weg möchte.

Das Lokal hat in 25 Jahren nie seinen Standort gewechselt. "Nur vor drei Jahren haben wir es um den hinteren Raum erweitert", sagt Domenico. Das Restaurant liegt ideal, mittags gebe es viele Gäste aus den umliegenden Firmen. "Und am Abend kommen die Stammgäste." Diese Gäste hält Cecere mit wechselnden Wochenkarten und saisonalen Angeboten bei der Stange und mit einer Mischung der italienischen Küche, die vom Norden bis in den tiefen Süden reicht. "Ich suche mir überall das Beste raus", sagt er.

Mittlerweile stehen vier Köche an den Herden und zaubern sowohl Ausgefallenes wie Flusskrebs auf Süßkartoffel-Carpaccio in Senfsoße und Thunfischsteak mit Sesamkruste in süßer Chilisoße als auch Bodenständiges wie Pizza Calzone (9,50 Euro) oder Penne all'Arrabbiata (8,90). Zehn Angestellte sorgen dafür, dass das Essen auf den Tisch kommt. Mitunter herrscht ein bisschen südländische Konfusion, die deutsche Perfektionisten zum Schmunzeln bringt. Dafür stimmt aber die Atmosphäre.

(RP)
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