Ausstellung „Handgepäck“ Ein Künstlerduo lädt zum Warten ein

Düsseldorf · Am Samstag, 20. Juni, eröffnet die Ausstellung „Handgepäck“ in der Filmwerkstatt Düsseldorf. Bei der Vernissage werden die beiden Künstlerinnen vom „Konstitutiv der Möglichkeiten“ vor Ort sein.

 Das Künstlerduo Nina Nick (l.) und Valerie Buchow (r.) hat das Studio der Filmwerkstatt Düsseldorf in eine Wartehalle verwandelt.

Das Künstlerduo Nina Nick (l.) und Valerie Buchow (r.) hat das Studio der Filmwerkstatt Düsseldorf in eine Wartehalle verwandelt.

Foto: Carsten Pfarr

Durch große Fenster fällt Licht auf den Boden des Studios der Filmwerkstatt Düsseldorf. Das triste Grau ist einem Muster aus Schwarz, Weiß und Rot gewichen. Schriftzüge in Kupferlettern zieren zwei weiße Wände. Im Raum stehen Konstruktionen aus Edelstahl und Pflanzen. Wasserspender, eine Sitz- und eine Fernseh-Ecke machen Lust, zu bleiben. In der raumgreifenden Installation „Handgepäck“ des Künstlerduos „Konstitutiv der Möglichkeiten“ wird das Studio zum Warteraum.

Gestaltet haben die Ausstellung Nina Nick und Valerie Buchow. Seit 2017 arbeiten die beiden als Künstlerduo zusammen. Für ihre neue Ausstellung haben sie sich einen besonderen Ort ausgesucht: Das Studio ist kein klassischer Ausstellungsraum, kein „White Cube“. Stattdessen stellt es Bedingungen, die in der Installation aufgegriffen werden wollen. Wie die Künstlerinnen das umgesetzt haben, kann ab Samstag, 20. Juni, besichtigt werden. Dann eröffnet die Ausstellung „Handgepäck“ in der Filmwerkstatt Düsseldorf, Birkenstraße 47. Sie läuft bis zum 4. Juli und kann zu den Bürozeiten der Filmwerkstatt besucht werden.

Der Blickfang von „Handgepäck“ ist der mit 2700 bedruckten Blätter tapezierte Boden. Die rote und schwarze Farbe wurde mit einem Risographen aufgetragen. Durch das Druckverfahren sei jedes Blatt ein Unikat, erklärt Valerie Buchow. Den Boden zu tapezieren, war eine Premiere für das Duo. Die bedruckten Blätter und die Farben, das Rot und Weiß, sind hingegen ein Wiedererkennungsmerkmal in den Werken des „Konstitutivs“.

Wie der Raum final aussieht, entwickle sich erst während der „arbeitsintensiven Aufbauphase“, gibt das Duo an. „Wir gehen auf den Raum ein. Es soll so aussehen, dass der Raum um unsere Arbeit gebaut worden ist“, sagt Nina Nick. Die Planung für die Ausstellung in der Filmwerkstatt läuft bereits sei Mitte vergangenen Jahres. Die Idee besteht ebenfalls seitdem. „Dass Warten ein so großes Thema wird, war uns damals nicht klar“, sagt Nina Nick, „aber es passt überraschend gut.“ Denn „Handgepäck“ ist ein Warteraum, „in dem man nicht so recht weiß, auf wen oder was man überhaupt wartet. Er lädt einfach ein mitzuwarten“, beschreibt Valerie Buchow die Installation.

Begleitend zur Ausstellung richtet die Filmwerkstatt Düsseldorf am Montag, 22. Juni, eine Veranstaltung aus: Ab 20 Uhr diskutieren Durs Grünbein (Lyriker und Essayist) und Heinz-Norbert Jocks (Kunstkritiker und Autor) über den Zusammenhang von Kunst und Literatur. Dieses Thema, so Jan Wagner, Geschäftsführer der Filmwerkstatt, sei sehr interessant und habe mit den Ausschlag für die Planung der Ausstellung gegeben. Für die Gesprächsrunde am Montag sind die Plätze begrenzt. Eine Teilnahme ist nur nach Voranmeldung per E-Mail an zielinski@filmwerkstatt-duesseldorf.de möglich.

Info Am Samstag und Sonntag, 20. und 21. Juni, ist die Ausstellung „Handgepäck“ von 11 bis 18 Uhr geöffnet und kann ohne Anmeldung besucht werden. Die regulären Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags, jeweils von 10 bis 13 Uhr und 14.30 bis 17 Uhr. Eine Anmeldung ist nötig, per E-Mail an: wagner@filmwerkstatt-duesseldorf.de

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